Tag 1 Dienstag 31. Juli 2018 So voll war die Maschine noch nie geladen. Auch die Harley hatte ich noch nie so gepackt. Zwei Personen, mit Küche, Zeilt, Schlafsäcken und Liegematten, dazu die Kleidung. Es ist schon fast ein Kunststück alles unterzubringen. Die GS scheint mir ein rechtes Raumwunder zu sein. Shaun unser Maskottchen ist diesmal auch wieder dabei. Im Zug nach Goppenstein treffen wir auf zwei Motorradfahrerinnen älteren Semesters. Sie scheinen schon einiges von der Welt gesehen zu haben und machen einen sehr sympathischen Eindruck. Ich finde es immer toll, wenn man sieht, dass all das alteresunabhängig ist und es nur darauf ankommt, dass man sich auf den Weg macht. In Arona angekommen scheitern wir am ersten Zeltplatz. Es wird am Empfang gar nicht lange überleget ob, Platz für ein einzelnes Zelt für eine Nacht frei ist. Ausgebucht. Fertig egal ob man nur für eine Nacht ein Zeltplatz sucht oder für länger. Am zweiten Zeltplatz haben wir mehr Glück. Unser Zeltplatz liegt, wie sollte es anders sein in der Bern Straße. Eine sehr große Anlage, auf der wir uns aber schnell zurechtfinden. Mit Füße hochlegen und einem feinen Pizzaessen im Restaurant endet der Tag. Alles in allem waren wir sehr zufrieden mit der heutigen Fahrt. Es lief alles glatt und es gab keine heiklen Situationen. Der Simplon war nicht verstopft und man konnte doch die eine oder andere Kurve geschmeidig durchfliegen. Tag 2 Dienstag 1. August 2018 Der Tag beginnt mit Brioche und Kaffee - typisch italienisch eben. Das Tunnelzelt bauen wir zusammen deutlich schneller auf, als allein - klar. Ist man zu zweien unterwegs können die anfallenden Aufgaben geteilt werden. Im Gegensatz zur Toskana-Tour ist das wesentlich entspannter für mich. Wir brechen um 8:45 Uhr auf. Die Zeltplätze am Lago Maggiore sind soweit ich es beurteilen kann sauber aber eher teuer, fast schon Preisniveau Toscana. Heute gibt es betreffend Motorradfahren wenig spannendes zu erzählen. Es ist so ein Tag, an dem man sich auf die Autobahn setzt, um einen weite Strecke hinter sich zu bekommen. Zwischen Mailand und Verona Stau. Bereits aus einigen Kilometern Entfernung kann man die Rauchwolke des Unfalls sehen. Apropos Verkehr: Ich bin der festen Meinung, dass man seinen Fahrstil durchaus und in gegebenem Mass dem des Landes anpassen sollte. Tag 3 Dienstag 2. August 2018 Nach einer gewittrigen Nacht ist es überall feucht. Nein, das liebe ich überhaupt nicht. Ist Skandinavien das richtige Ziel für den nächsten Sommer? Wir müssen das Zelt noch nicht abbauen, da wir heute noch hier bleiben und nochmals auf diesem Platz übernachten werden. Duschen im Freien. Wir frühstücken auf den Sitzgelegenheiten unterhalb unseres Platzes. Kaffee, Äpfel, Brot, Wurst und Marmelade. Abwaschen und ab zu Sonja. Wir treffen uns bei unserem Haus in Formegan. Da kommen Erinnerungen hoch. Hier haben wir doch auch einige Ferien mit den Kindern erbracht. Schöne Zeiten waren das. Das Tor zum Garten und Haus in Formegan. Venezianische Säulen und ein (leider) offenes Treppengaus, über das man jedes Zimmer erreicht (erreichen muss). Zu Mittag sind wir im Dal Conte eingeladen. Ein echter Geheimtipp. Da kommt man nicht einfach vorbei, das muss man kennen. Und wir kennen das jetzt und werden sicher wiederkommen. Die Stimmung am Tisch ist ausgelassen. Ich verstehe wenig, freue mich aber dazuzugehören. Italienische Familie im weiteren Sinn zu haben, das hat schon was. Die ganz Familie zusammen. Fünf Gänge - bis Weihnachten brauche ich nichts mehr Essen. Die Fahrt geht diesmal per Auto von Sonja - nuchts dagegen. Gestern Abend wurden unsere Handtücher nass. Im ganzen werde ich heute zwei mal von Santa Giustina zum Zeltplatz fahren und versuchen die Wäsche in einem Wäschetrockner zu deponieren. Ich sitze vor dem Haus von Sonja und und Lina, warte auf Nicol und schwitze was das Zeug hält. Während drinnen geredet wird. Ich verstehe zu wenig, um mich mehrere Stunden als Zuhörer an einem Gespräch „beteiligen“🤔 zu können. Die Motorradkleider habe ich auf dem Seitenkoffer verzurrt. Zum nächsten Stopp bei Pierina geht’s in kurzen Hosen. Tag 4 Dienstag 3. August 2018 Wir stehen um 7:00 Uhr ohne Wecker auf. Das Zelt ist völlig nass,in der Nacht scheint es noch etwas geregnet zu haben. Wir machen uns recht schnell auf den Weg. Wir wollen noch Briosch kaufen um dann zusammen mit Sonja und Lina frühstücken. Sie freuen sich alle sehr über die Idee des gemeinsamen Frühstücks. Dann geht es hinaus, wir schlüpfen in die Motorradkleidung und machen uns nach einer kurzen Verabschiedung drinnen auf dem Weg in Richtung Dolomiten. Unser anfänglicher Plan in Erto die Unglücksstelle des Staudammunglücks von 1962 anzuschauen, verwerfen wir. Stattdessen biege ich direkt nach Agordo ab um einen kleinen Pass in Richtung Passo Giao zu fahren. Das Panorama ist überwältigend und sehr schnell ändern die Häuser, die anfänglich noch ein typisch italienischen Stil gebaut worden, in den bekannten Baustil der südlichen Dolomiten. Trotzdem ist hier noch alles italienisch. Nach dem Passo di Falzarego fahren wir in Richtung Grödner Joch. Wir machen jetzt erst mal Pause. Es ist Mittagszeit circa 13:00 Uhr. Es ist für mich sehr wichtig regelmäßig Pausen zum trinken und auch zum Essen zu machen. Vor allem das Trinken ist bei Temperaturen von über 30° nicht zu vernachlässigen. Konzentrationsschwächen überkommen mich relativ schnell. Ich kenne das schon von der Tour durch die Toskana. Ach hier musste ich mich manchmal fragen, wo ich die letzten 20 Minuten eigentlich gefahren bin. So unkonzentriert war ich unterwegs. Das sollte nicht mehr passieren. Von unserem Picknickplatz, direkt an der Straße, haben wir einen herrlichen Ausblick auf die Sella. Ich erahne, wie die Straße weiter verläuft und würde gerne hinauf zum Passo di Sella fahren. Stattdessen biegen wir rechts ab und fahren nach Wolkenstein im Grödnertal. Die Maschine und ich bilden heute keine Einheit und die vielen Kurven auf die ich mich gefreut habe, sind mehr Arbeit als Freude. Ich weiß nicht warum, aber es will mir heute alles nicht so richtig gelingen. Die Spitzkehren sind mühsam und kaum eine Kurve wird von mir richtig hinterschnitten. Die Fahrt über Bozen und Meran ist nicht besonders nennenswert. Das Gebiet ist schön und übersäht mit Apfelbäumen. Dennoch finde ich sie nicht übermäßig spannend, zumindest nicht auf der Route wie wir sie fahren - immer parallel zur Autobahn. Wahrscheinlich müsste man einen zusätzlichen Tag einplanen und über die Höhenzüge fahren. Das geht diesmal aber nicht und so erreichen wir gegen Abend, ohne es zu erwarten, nachdem wir das Stilfser Joch links liegen lassen, den Reschenpass. Allerdings nicht direkt, denn zuvor fragen wir bei Camping Töni, ob wir wohl eine Nacht unser Zelt aufbauen dürfen. Wir dürfen, obwohl das Schild „besetzt“ außen angebracht ist. Ein toller Zeltplatz, sehr gepflegt und mit 21 € keinesfalls teuer. Just in dem Moment, als das Zelt aufgebaut ist, fängt es an zu regnen. Wir stellen uns unter. Das Motorrad hat nur noch Benzinreserve für 8 km. Die nächste Tankstelle ist 10 km entfernt, auf der österreichischen Seite, nach dem Pass. Wir wollen heute noch tanken und fahren los, vorsichtig, wenig Gas, wenig Beschleunigung und so schaffe ich es, Nach 7 km das Spiel zu drehen und so haben wir jetzt einen Kilometer mehr Reserve als wir zum Erreichen der Tankstelle benötigen. Auf dem Rückweg zum Zeltplatz machen wir auf dem Reschenpass halt, fotografieren die im Stause versunkene Kirche und liegen auf den Holzpritschen am Ufer des Sees in der Abendsonne. Zurück auf dem Zeltplatz beschließen wir, nicht mit dem Motorrad zum Abendessen zu fahren. Wir ziehen uns um und gehen zu Fuß in den Ort. Heute liegt auch ein Weißbier drin, da die Maschine auf dem Ständer bleibt. Ein bilderreicher Tag an dem ich leider meine Form nicht gefunden habe. Ich hoffe auf morgen und mehr gute Kurven den besseres Gefühl beim fahren. Tag 5 Dienstag 4. August 2018 Unser letzter Tag dieser Tour ist angebrochen. Leider. Das Zelt packen wir nass ein und bemerken, dass es vielleicht sinnvoller wäre, zuerst zu frühstücken und das Zelt in der Morgensonne noch etwas trocknen zu lassen. Für das nächste Mal merken wir uns das. Nach dem Frühstück fahren wir erneut über den Reschenpass. Nach dem Rechenpass biegen wir links ab und kommen über einen kleinen namenlosen Pass. Danach in die Schweiz und nach dem Julier Pass leitet uns das Navigationssystem ohne Autobahn „quer durch das Gelände“. Um 13:00 Uhr machen wir noch einmal Pause. Das braucht es, dass bei 36° C sind wir durchgebraten. Selbst das Wasser, das zwar sehr klar ist, ist in diesem Bächlein warm. Wir essen zu Mittag, machen gut 1 Stunde Pause. Die weitere Fahrt ist nicht sehr spektakulär, vor allem da wir eigentlich die ganze Schweiz schon kennen. Zumindest glauben wir das. Vom östlichsten Ort Scuol fahren wir ins Berner Mittelland, ohne einmal in eine größere Stadt oder auf einer Autobahn zu kommen. Das ist sensationell. Trotzdem aber nicht sehr spannend. Wieder zu Hause. 1500 km, ein bisschen einen wehen Hintern aber ganz tolle Bilder im Kopf. Mal sehen, wo es uns als nächstes hintreibt. Noch in den Herbstferien? Oder war es für dieses Jahr die letzte Tour?
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Liebe Feuerwehr, wenn ihr ein Auto aufbrechen müsst, dann macht das doch fachmännisch oder mit noch mehr Kraft, aber eines nach dem anderen. Bum - Bum -Bum - Bum -Bum - Bla Bla Bla Bla Durch laute Knalle erwache ich um 1:30 Uhr aus tiefem Schlaf. Lautes Gerede. Autotüren schlagen. Ich stehe auf und trete vor mein Zelt. Gegenüber erkenne ich im Halbdunkel Feuerwehrleute und einige Camper. Noch immer Reden sie in voller Lautstärke. Die rechte Seitenscheiben des VW Bus ist eingeschlagen. Ich nehme an, sie haben ihre Autoschlüssel verloren und die Feuerwehr gerufen, um den Wagen zu öffnen. Ich wusste nicht, dass mit einer Feuerwehraxt so viele Schläge braucht, bis man eine Autoscheibe eingeschlagen hat. Und leiser Reden könnte man auch, wenn man die Formalitäten schon nicht am Anmeldehäuschen, wo niemand schläft, erledigen kann. Ich habe gestern zwei Cornet bestellt und esse diese mit einem Cappuccino um 8:15 Uhr dann ab in Richtung Rapallo, wo Nicol und ich unsere ersten Ferien verbracht haben. Für die 15 km bis dort hin benötige ich 40 Minuten - Verkehr ohne Ende. Dann endlich, nachdem ich mich durch die Stadt gekämpft habe - die Promenade mit dem Hotel Miro. Drei Mal waren wir im ganzen hier. Über 20 Jahre liegt das schon zurück. Ich gehe in die Bar direkt daneben und kann es nicht lassen noch ein zweites Frühstück - noch einmal Cornet und Cappuchino - zu geniessen. Diesmal mit einer besseren Aussicht. Ich geniesse es und empfinde ähnlich, wie bereits in der Maremme eine tiefe Entspannung in mir. Ein Gefühl, auf das ich nun viele Tage gewartet habe. Ich setze mich in den Schatten, denn wie ich annehme werde ich heute noch genug von der Sonne bekommen. Nach einer halben Stunde geht es weiter. Auf diesen Touren fühle ich mich immer getrieben weiter zu fahren und doch würde ich an den Orten bleiben. Es wäre anders, wenn man an den Orten zwei oder drei Tage verweilt. Ich verstehe diese Leute. Auf Touren wie meinen kommt man nie richtig an einem einzelnen Ort an. Ankommen tut man in der Tour als ganzes. Es ist die Kette von Bilder und Eindrücken, von Gerüchen und Geräuschen - nicht der einzelne Ort. Adieu - bis hoffentlich bald einmal. Ich beschliesse mich, die Strecke Genua bis Alessandria auf der Autobahn zu überspringen, denn ich würde gerne gegen 14:00 Uhr oberhalb Piedimulera im Maggiatal sein (https://goo.gl/maps/DTvi1QAhjsk). Ich muss ehrlich sagen, die besten Eindrücke hatte ich bei der Navi Routepräferenz „kurvenreiche Strecke“. In den Ebenen des Po geht auch „Autobahn vermeiden“, denn kurvenreich bedeutet hier lediglich zick-zack fahren. Und so erreiche ich nach zwei Tagne im Süden wieder die Po Ebene zwischen Alessandria und Novara. In Novara halte ich an und kaufe ein. Für Nicol, für die Kinder. Jetzt will ich zügig nach Piedimulera kommen. Ich hetze nicht, mache aber auch keine Pausen mehr. Pünktlich 14:00 Uhr - verpasse ich die Abfahrt zu Muus’s Haus und bleibe am Rand stehen, - fast stehen. Ich halte an und übersehe die Regenwasserabsenkung rechts an der Fahrbahn und ... lass die Maschine auf die Strasse und mich in die Böschung fallen. Sch ... (beep) „BMW Notdienst, hatten Sie einen Unfall“ - „Nein, alles ok, ich bin nur umgefallen“. Das darf doch nicht wahr sein. Wenigstens weiss ich jetzt, dass der SOS Notruf auf der Maschine funktioniert. Ein Italiener hält an und wir versuchen die Maschine zu zweit aufzustellen. Mit Hektik geht gar nichts - immer mit der Ruhe - die GS bewegt sich nicht. Also, wie macht man das? Rücken zur Maschine, in die Knie gehen - forne und hinten anpacken und dann aus den Knieen aufstehen und - tataaa sie steht wieder. Ähm ach ja - den gegenüberliegenden Seitenständer sollte man vorher ausklappen. Ich benehme mich ehrlich gesagt wie eine Anfänger. Der Italiener ist hilfsbereit und klappt den Ständer aus. Die GS steht wieder. Ein kleiner Kratzer am vorderen Sturzbügel und am Koffer - kaum zu sehen. Ich erreiche das Haus von Muus und Christoph. Christoph ist nicht da, und Muus hat Manfred, einen Freund der Familie und - wichtig zu erwähnen - Koch, zu Gast. Wichtig deshalb, weil sie mit dem Mittagessen auf mich gewartet haben. Wir sitzen in der Laube über dem Haus essen, trinken und unterhalten uns drei Stunden lang. Am späten Nachmittag fahre ich weiter und verlasse Italien via Domodossola, Gondo, über den Simplonpass. Saas Almagell, mein heutiges Ziel ist nicht mehr weit. Ich tanke noch einmal - diesmal günstiger in der Schweiz - und nehme dann de letzte 20 km unter die Reifen. 20 Uhr in Almagell schaue ich kurz bei Roswitha und Markus im Alpenhof vorbei. So kurz das halt geht, denn das gastfreundlich angebotene Raccelette lehne ich nicht ab. Ich falle um 24:00 Uhr in Bett - den. Blutmond und die Mondfinsternis habe ich nicht gesehen, der Mond stand zu tief und liess sich nicht über den Bergen blicken.
Ch. E. J. Ok, war ich mir gestern noch nicht sicher, ob meine schlecht geschlafene Nacht auf meine Alter oder auf das „nicht-mehr-gewohnt-sein“ im Zelt zu schlafen zurückzuführen ist, bin ich mir jetzt sicher, dass es das Zweiter ist. Heute Morgen wachte ich durch die Sonne auf meinem Zeltdach um 7:30 Uhr auf. Ich frühstückte nur ein Müsli, packte und machte mich auf den Weg nach Massa Marittima. Die Stimmung dieser Stadt hat es in sich. Kaum fahre den Hang hinauf in die Altstadt, kommt als ein Zeichen der Entspannung ein tiefes Luftholen über mich. Leider hat unsere Wirtin auf dem Münsterplatz nicht offen und so nehmen ich mein Croissant und meinen Cappuccino in der Gasse daneben. hier war ich schon sehr oft. Vor 15 Jahre fast jährlich im Frühjahr, für eine Woche zum Rennrad fahren. Darum kenne ich auch den 100 km Radius um Massa Marittima wie eine Westentasche. Ich fahre weiter mit Volterra im Navi und der Option „kurvenreiche Strecke“ - mit dieser Option bin ich noch nicht so viel gefahren und ich werde heute bis zum Ende der Tour noch staunen wie viele verschlossenen Winkel und Strassen man so kennen lernt. In Castelnuovo bestaune ich einmal mehr die Erdwrärmekraftwerke, die man in diesem Teil der Toscana zuhauf findet. Mir gefallen diese Anlagen nicht, finde sie aber genauso wichtig. Hier lösche ich Volterra aus meiner Routenliste. Das mache ich oft so. Auf diese Art komme ich nicht in die grösseren Städte, kann sie aber als „Leuchtturm“ für eine Routenplanung nutzen. Deine Landschaft ist berauschend. Während der Weg von Massa Marittima bis Castelnuovo ausschliesslich durch dichten Eichen- und Korkwald verläuft, öffnet sich hier das Land und die Agrarflächen nehmen immer mehr zu. Gleichzeitig macht das Thermometer einen 5°C Sprung auf die 34°C. Ich lasse mich von der GS durch die Kurven tragen - sehr wenig Verkehr. Niemand wählt diese bergigen Strecken. In dieser Landschaft umfahre ich auch Pisa im Osten. Danach geht es in die Höhen der Apulischen Alpen. Der Himmel hängt tief aber nachdem Ich den Raum Pisa wieder hinter mir gelassen habe - ist es mit dem Verkehr auch schon wieder vorbei. Es regnet noch nicht und immer wieder mache ich Pausen um zu trinken. Das habe ich in den letzten beiden Tagen sträflich vernachlässigt. Jetzt beginnt es doch zu regnen und prompt werden die Strassenmarkierungen wie Schmierseife. Ich komme nach Sestri Levante - Campingplatz in einem Steinbruch. Heute koche ich. Ein langer und toller Tag geht zu Ende. Ich höre, dass irgendwo im Dorf (?) Zucchero Musik gespielt wird. Ich mache mich noch auf den Weg, aber diesmal zu Fuss. Die Musik suchen. Ch.E.J.
Mittwoch Ich schlafe schlecht im Zelt. War das schon immer so oder werde ich alt? Ich habe ja damit gerechnet und das gestern schon geschrieben. Trotzdem habe ich natürlich gehofft, dass ich schlafen werde. Ich hoffe das ist nur ein gewöhnen ist, wie schon geschrieben? Die kommenden Nächte werden es zeigen. Der Tag beginnt für mich um halb sechs. Ich drehte mich allerdings bis um sieben im Schlafsack, Genieße die Situation scheue ein bisschen die Arbeit die vor mir steht: Zelt abbauen, Kisten packen, alles zum Strässchen tragen, .... Noch vor dem Frühstück baue ich alles ab. Dann mache ich Kaffee, Müsli und eine Schnitte Brot mit Marmelade. Ich habe Milchpulver mitgenommen, ie wird nicht sag nicht sauer und geht auch bei der Hitze nicht kaputt. Das ist ein Trick den ich noch von früher kenne, als ich mit dem Zelt zu Fuss unterwegs war. Es bewährt sich auch heute noch. Um 8:00 Uhr kann ich den Platz zahlen, das Motorrad habe ich dann schon gepackt und es kann losgehen. Ich freue mich auf den Tag. Der Blick auf die Häuser von Cinque Terre ist wie aus dem Bilderbuch, wenn auch die Farben der Häuser auf den Postkarten etwas übertrieben coloriert sind. Die Strecke nach Pisa ist sehr mühsam. Je näher der Stadt, umso mehr stop and go Verkehr. Nach Pisa möchte ich trotzdem. Eigentlich hatte ich die Tour mit meiner Tochter geplant. Leider kann sie nicht mitkommen und da es ja um den schiefen Turm von Pisa geht, muss ich ein Foto machen und ihr zu schicken. Ich werde wieder hierher kommen, dann zusammen mit ihr. Der Schiefe Turm von Pisa ist nach ca. 80 km im Kasten - mehr ist es nicht. (Fussnote: natürlich ist es mehr. Nachdem in den Turm aber bereits im vergangenen Herbst besucht habe und damals nur wenig Touristen - wie ich einer bin - da waren, war das heute die totale Invasion. Und einen Strafzettel für falsches Parken wollten sie mir auch noch verpassen). Keine besondere Landschaft, keine Kurven, dauernder Stop and Go Verkehr (Letzteres Zieht sich bis Livorno). Nach dem Foto geht’s zurück zum Motorrad, dass ich zugegebenermaßen nicht ganz korrekt in der Fußgängerzone abgestellt habe. Daneben in einem kleinen Kaffee trinke ich etwas. Als ich zahlen will wende ich mich zur Bedienung, und behalte sie im Blick um sie auf mich aufmerksam zu machen. Damit habe ich mein Motorrad nicht mehr im Visier und übersehe, dass sich zwei Polizisten mit meinem Parkplatz beschäftigen oder besser gesagt, mit meinem Motorrad. Ich kann gerade zahlen und komme noch rechtzeitig um sie davon zu überzeugen mir keinen Strafzettel zu geben. Es gelingt und ich wundere mich ein bisschen. So viel Glück habe ich nicht erwartet. Ich fahre sofort weiter. Ab nach Punta Ala. Die Route dorthin ist von mir nicht sehr gut gewählt. Die Steinbrüche von Carrara finde ich nicht unglaublich berauschend. Zumal sie durch ein dicht befahrenes Gebiet gehen und man nur wenig „richtig“ Motorrad fahren kann - kein Flow, Motorrad fahren wie ich es mir vorstelle. Kaum in der Maremma spülen mich die Bilder fast vom der Sitzbank. Das ist die Toskana die ich liebe. Dann Campegio Punta Ala - €65 für ein Zelt, eine Nacht - Danke ich passe und fahre weiter bis Rocchette . Halber Preis. Ich lade alles auch meinen Zeltplatz ab und - überwinde den inneren Schweinehund, der mich an den Strand lockt, steige noch einmal auf und mache mich Richtung Süden auf den Weg: Grossetto und dann die Halbinsel Porto Santo Stefano. Herrlich, die Fahrt über Scarlino - die Maremma. Ich komme mir vor, wie in einem Prospekt für Reiseenduros. Die GS schnurrt um die Kurven, die sich auch mit ihrem desolaten Belag wunderbar fahren lassen. Zwar keine ganz so engen Trails wie nach Scarlino aber rechts unten die steilen Felsenküsten mit den Sandbuchten, den Pinien mit den hellem Kalkfelsen oben und dem roten Fels unten am Meer. Ich kann die Halbinsel nicht umrunden, die Zeit reicht nicht. Ich werden wiederkommen, mit einem ganzen Tag, um beide Richtungen zu fahren und in Porto Santo Stefano einen Fisch zu essen. Auf der Fahrt zum Zeltplatz muss ich wie schon auf der Fahrt nach Grossetto Pausen einlegen und mich an Tankstellen mit Trinken eindecken. 35°C dörren mich aus und stellenweise fahre ich wie in Trance. Nachdem das Zelt aufgebaut ist - WhatsUp-Phone nach Hause. Dann das Essen und den Klappstuhl unter den Arm und die 20 Minuten zum menschenlehren Strand unter die Füsse genommen. Es lohnt - wie so oft. Meinen Weg morgen kenne ich noch nicht - irgendwie ins Hinterland. Planen will ich es bei einem Kaffee auf dem Platz vor der Kirche in Masse Marittima.
Ch.E.J. Es wird meine erste große Ausfahrt mit der neuen BMW. Ich bin gespannt, eine exakte Routenplanung habe ich diesmal nicht vorgenommen. Die Intuition ein bisschen vorwärtstreiben. So fahre ich gegen Nachmittag zu Hause los und bin circa 1 Stunde später im Autoverlad Lötschberg. Über 100 mal bin ich schon durch diesen Tunnel gefahren, meistens aber mit dem Auto. Das Motorrad muss gut gesichert werden. Der Zug schwankt sehr und das Motorrad fällt fast gegen die Seitenwand. Das wäre nicht das erste Mal, ich habe schon gesehen Motorräder gegen die Wand geklebt sind. Nicht tragisch, aber bei einer neuen Maschine unangenehm. Die Fahrt vom Lötschberg bis zum Simplon ist nicht sehr spektakulär. Das Rhonetal, eher langweilig. Dann geht es los in lang gezogenen Kurve hinauf zum Simplon. Einen wunderschönen Pass. Ich genieße die Kurfen. Versuche sie zu hinterschneiden und ein bisschen mehr in Schräglage zu kommen, ohne die Geschwindigkeit allzu hoch anzusetzen. In Gondo verlasse ich die Schweiz. Das Navigationssystem habe ich geändert: Autobahn vermieden, Maut Straßen ebenso. Oben auf dem Pass angekommen ruf mich noch mal zu Hause an. Ich gehe davon aus, dass ich heute Abend eventuell kein Internet habe. Dann könnte es vorerst einmal eine Kommunikationspause mit zu Hause bedeuten. Der Ort Simplon Dorf liegt sehr idyllisch. Einige Häuser künden ihn schon an. Und auch das Kloster, dass heute nicht mehr als solches dient, liegt sehr idyllisch und imposant in der Senke rechts neben der Straße. Ich fahre weiter. Freue mich auf die neuen Bilder in Italien. Das hier oben fotografiere ich immer wieder, obwohl ich es schon recht gut kenne und dieses Jahr schon zum dritten Mal hier bin. Nach der Grenze wird die Straße sofort holpriger. Das Fahrwerk ist super, ich bin begeistert. Die Federung passt sich sofort an den neuen Straßenbelag und die zahlreichen Schlaglöcher an, ich spüre kaum etwas auf der Sitzbank. Einige Kilometer nach der Grenze verlasse ich die SS33 oder sagt man Autobahn? Einige Dörfer links der Hauptstraße, das habe ich mir vorgenommen anzuschauen. Anderst als bei den Fahrten nach Domodosola wo ich versuche, möglichst schnell anzukommen, um den Markt zu genießen. Diesmal ist es anders. Sobald die Berge hinter mir liegen und ich die hoch bewaldeten Bergflanken nur noch im Rückspiegel sehe, beginnt die Ebene des Po. Das Thermometer steigt sofort über 30°. Es wird sehr heiß und ich staune, wie durchaus erträglich die Temperatur in der Motorradkleidung ist. Zugegeben, es ist das erste Mal, dass ich eine längere Tour ohne Kevelaer Jeans und Lederjacke fahren. Diese passen besser zur Harley-Davidson aber, Hightech ist kühler. Die Ruhe der Ebene, die Weite, die fehlenden Kurven, all das könnte man bemängeln. Sie helfen aber und das genieße ich sehr, in den Ferien anzukommen. Ich fahre herunter mit den Gedanken an Arbeit, Schule und all das was mich jeden Alltag beschäftigt. Ich bin mit dem Motorrad unterwegs das wirft mich auf mich selbst zurück. Das bedeutet den eigenen Gedanken nachzuhängen aber während der Fahrt auch, nicht zu sehr in die Tiefe zu gehen. Das fällt auf den Abend, die Zeit im Zelt, beim Kochen, beim alleine sein. Ich brauche eine Mittagspause. Das wird mir zu heiß, ich trinke zu wenig. Und außerdem, und ich weiß nicht ob es Hunger ist, aber Appetit habe ich auf jeden Fall. In einem kleinen Ort fahre ich An einer Kirche mit Kirchplatz vorbei. Einer der wenigen Orte die mit Bäumen beschattet werden. Ich drehe um, fahre auf dem Kirchplatz und mache es mir auf einer Bank bequem. Die von oben zu öffnenden Gepäckskisten der BMW sind super. Sie dienen mir als Ablage und es lässt sich toll Ordnung halten ohne dass man alles ausräumen muss. Danach geht es weiter. n der Nähe von la Spezia, am Anfang der Toskana finde ich einen Zeltplatz. Ich will ehrlich sein, ich finde ihn nicht ich habe im Internet gesucht und hatte ihn als eine der Optionen bereits vor Wochen ins Auge gefasst. Also ganz so frei ich doch nicht gefahren. Der Platz ist sehr gepflegt liegt an einem steilen Hang. Leider kann ich mit dem Motorrad nicht bis zum Platz fahren. 100 m muss ich die Kisten, das Zelt, die Packsäcker und alles andere schleppen. Das Motorrad muss beim Platzeingang geparkt werden also in der Hitze alles entpacken, zum Platz schleppen, und dann das Motorrad nach unten fahren den Hang wieder hinauf laufen… Der Platz selber ist eben sauber und das Zelt ist leicht aufzustellen. Die Zelt Nachbarn sind aus den Niederlanden und scheinen recht nette Leute zu sein. So ist das Zelt aufgebaut und da bricht herein. Ich bin zu müde ich mich noch auf dem Weg zu machen immer zu mir zu kommen. So bleibt die Sicht zu mir ein Blick in die Ferne. 100 km vor La Spezia wird es mir zu viel. Ich komme nicht voran und ich beschließen die Autobahn zu nehmen, um den letzten Sprung bis zum Beginn der Toskana hinter mich zu bringen. Nachdem ich im Campingplatz Shop ein Bier gekauft habe komme ich zurück und möchte Tortellini kochen, als mich die Niederländer aus dem Nachbarzelt fragen ob ich noch etwas von ihrem Essen haben möchte. Sie wären fertig und das Essen wird es sonst in den Abfall wandern. Das wäre doch schade. Ich freue mich sehr und genieße, nicht kochen zu müssen obwohl ich mich auf das Dasein mit Campingkocher und den neuen Töpfen, die ich extra gekauft habe, gefreut habe. Das ist die Stimmung auf die ich mich gefreut habe. Das habe ich gesucht, seit Jahren war ich nicht mehr so unterwegs. Endlich wieder, ich genieße es in vollen Zügen. Und als die Sonne über dem Meer untergeht, geht auch mein Tag zu Ende. Ich bin todmüde. Falle auf meine Matratze und versuche zu schlafen was nicht so einfach geht muss ich zugeben. Ich hoffe es ändert sich in den nächsten Tagen noch. Wie ich von früher weiß ist es immer ein bisschen eingewöhnen das flache liegen auf dem Zelt Boden, aber ich liebe es trotzdem.
Anfänglich wollte ich von Süden das Badwaters Basin nach Norden hin durchfahren.Aber einige, mit denen ich darüber gesprochen habe, haben mir dringend davon abgeraten. Es hiesse nicht umsonst das Tal des Todes und im Sommer ginge diese Route nur im Auto oder aber um sechs Uhr morgens. Ich habe in diesem Gebiet keine Erfahrung und deshalb fahren wir nördlich des Beckens ins Tal ein und schauen uns die Badwarters von Aussichtspunkt „Dantes view“ aus an.
Kojote Ugly zeigt sich, ein Roadrunner (Meep Meep?), zahlreiche Erdhörnchen und ein Wiesel. Und was wir jetzt auch wissen ist, dass Bienen den Blick in die Hölle, Dantes view, verhindern wollen. Kaum sind wir abgestiegen werden wir regelrecht angefallen und ich direkt in die Hand gestochen.
Wir machen einige Fotos und verlassen dann fluchtartig den Platz. Dabei müssen wir uns regelrecht das Motorrad, das von hunderten Bienen umschwirrt wird, frei kämpfen. Nach 20 Minuten sind wir wieder auf der 190 in Richtung Furnace Creek.
Also jetzt hinunter in die Ebene. Die Spiel der verschiedenen Brauntöne, die unterschiedlichen Arten von Sand, Gestein und allem was es dazwischen gibt hat eine wunderschöne Landschaft geformt, von der man durch die Hitze und Trockenheit das Gefühl hat, dass sie alleine gelassen werden will. Ähnlich wie in unseren Alpen, wenn das Wetter im Winter schlecht und sehr kalt ist.
Die Salzablagerungen kann man übrigens fast nicht fotografieren, da alles so flach ist. Jetzt macht es sich bezahlt, dass wir so früh am Tag unterwegs sind. Die Hitze erreicht erst am Nachmittag den Höchstpunkt von bis zu 50°C. Jetzt ist es noch unter 45°C.
Wir müssen auch zugestehen, dass dieses Gebiet nicht unbedingt zu unseren Favoriten in Sachen Motorradfahren gehören. Eigentlich kämpft man die ganze Zeit damit nicht von der Kiste zu fallen und genug zu trinken. Zumindest im Juli.
Morgen unsere letzte Fahrt auf dieser Reise. Fröhlich stimmt das nicht.
Ein vorletztes mal also: Viele Grüsse aus Kalifornien Christian und Alexander
Reiseblog vom 21.7.16
Wir fahren die 17 Meilen Schottenpiste bis zum Sperrzaun der Airbase nicht. Sicher einer der meistfotografierten Sperrzäune. Danach soll es noch einmal ca. 21 Meilen bis zur Airbase gehen und dann 15 Stockwerke in die Tiefe ... - nein, bleiben wir bei den Tatsachen. Stephan (siehe Blog von gestern) war gestern mit seiner Familie bis zum Zaun gefahren und sei auch gleich aus der Ferne beobachtet worden - nein, nicht aus dem All, vom Berg, von einem Posten der Armee.
Untern: Die Strasse zur Area 51 - brrrrrrr
Wir sind durchgebraten und nehmen uns vor, morgen um 5 Uhr aufzustehen, denn im Death Valley werden die Temperaturen am Nachmittag gegen die 50°C gehen. Das geht für uns nicht, auch wenn es sich sehr abenteuerlich anhört. Auch entschliessen wir, das Badwaters Basin morgen nur von oben anzuschauen. Sonst müssten wir um 3 Uhr morgens losfahren und das würde den heutigen Abend in Las Vegas doch deutlich einschränken.
Hier habe ich das Visier montiert und den Helm nach 5 Minuten wieder angezogen, damit ich den heissen Fahrtwind nicht direkt ins Gesicht bekomme. Zu heiss für mich.
Damit verabschieden wir uns wieder einmal von euch und bereuen ein bisschen, dass wir die sensationellen Betten nicht länger las 4.5 Stunden geniessen werden.
Reisetag: 20.7.2016
Der Kolob Canyon, den wir vor zwei Jahren durchfahren sind, würde auf der Strecke liegen, das fällt mir aber erst wieder ein, als wir de Ausfahrt des Canyons passieren - schade. so dass der Eindruck von Gedränge entsteht. Aussichtspunkte sind nicht so zahlreich vorhandenen, wie in andere Nationalparks, die wir n den letzten beiden Wochen durchfahren haben. Wir verlassen den Zion Park und nachdem wir einige zehn Meilen Agrarland durchquert haben, beginnen die roten Felsen wieder vermehrt die Gebiete links und rechts der Strasse zu flankieren.
Und überall Alien, wie man hier sieht (oben rechts .. äh links). An die glaubt man hier wirklich, wie ich aus einem späteren Gespräch mit einer Einheimischen erfahre. Da sei tatsächlich einer 1967 in die Area 51 gebracht worden. Also gerade nebenan. Wir plaudern bis in die Nacht hinein und sie zurück nach Alamo müssen, wo sie übernachten. Und damit tschüss für heute, liegend auf dem Extraterrestrial Highway in Nevada. Wo geht das sonst?
Alexander und Christian
Und das hier - ist das nicht ein herrliches Wändchen.
Ach, man könnte hunderte von Bildern zeigen....
Der Tourplan sieht keine Wanderung zu den Steinbögen vor. Lieber wolle wir uns dieses mal von den Felswänden beeindrucken lassen. Wenn man noch über 400 km vor sich hat, muss man in der Tat mit den Kräften haushalten, denn die Temperaturen liegen heute im Tagesverlauf bei 35° C und darüber.
Während der Weiterreise nach Page fahren wir immer wieder auf mächtige Gewitterfronten zu und wie schon gestern gelingt es uns auf fast magische weise diesen Unwettern auszuweichen oder besser gesagt sie weichen uns aus. Manche teilen sich je näher wir kommen. Links und rechts von uns regnet es und bei uns ist nur noch die Strasse nass.
Na ja, vielleicht hätten wir die verschiedenen Gärten am Morgen nicht besuchen sollen. Da haben wir doch wahrscheinlich einen ähnlichen Fehler gemacht wie die Israeliten im Biblischen Moab ;-).
An diesem bildgewaltigen Tag verabschieden wir uns von euch mit diesem Foto aus unserem Hotelzimmer. Es gibt schlechtere Aussichten.
Bis morgen also, dann aus dem Gebiet der der "black Mailbox", nahe der Area 51. Tschüss Christian und Alexander
Unser erstes Ziel heute ist Mesa Verde. Diese atemberaubende Sammlung von Indianersiedlungen. Während die Indianer die ersten 600 Jahre auf der Ebene der Mesa wohnten, begannen sie später ihre Häuser in die senkreche Wand zu Bauen.
Na ja, es täuscht, denn es sind noch 180 Meilen bis dorthin und so weit ist kein Horizont. Was aber in keinem Fall täuschte sind die dunklen Gewitterwolken, die sich nordwestlich von uns gebildet haben und bereits heftig abregnen. Unser Weg führt genau auf sie zu nach einer Stunde sind wir nur noch wenige Meilen vom Nass entfernt, aber genau in dem Moment, in dem wir von den ersten Tropfen getroffen werden biegt der Highway sanft gegen Norden ab und wir bleiben verschont. Ähnliches geschieht noch einmal und gipfelt in unsere Ankunft im Moab.
Einfach gewaltig und das rot der Felsen beginnt ohne Ouvertüre, keine Ankündigung, man ist plötzlich mitten drin.
Wir behalten das Wetter genau im Auge und geniessen den Ausblick in die Tiefe und das berühmte Bild des Dead Horse Mesa.
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