Wir verlassen die Rocky Mountains, das bedeutet, man fährt zwei Pässe mit über 3500 m N.N.. Die Berge hier sind mit denen in der Schweiz nicht zu vergleichen. Gletscher und nennenswerten Schnee sehen wir keinen. Auch Firn ist in den Gipfelhängen nur sehr wenig zu entdecken.
Dennoch bleibt die Temperatur relativ tief, so lang man in der Höhe bleibt - Die Baumgrenze liegt ausserdem deutlich höher als 3500 m N.N.. In den Niederungen steigt das Thermometer dann schnell über 30°C. Ähnliches geschieht mit der Vegetation. So lang wir uns über 2500 m befinden, sind die Niederungen um uns mit grünen Wiesen gedeckt. Steigen wir ab, verliert sich das Grün zwar nicht ganz so ungehemmt wie in Nevada oder Wyoming, die Hänge der Hügel, die es überall gibt, sind dann aber trocken und erinnern an die Steppen der vergangenen Tage. Rinder sieht man überall grasen. Was wir sehen ist ausschliesslich Mutterkuhhaltung.
3450m hoch ist und den Hoosier Pass, knapp höher. Dann gehts hinab nach Gunnison, wo wir vor zwei Jahren schon einmal übernachtet haben.
Das heisst immer, Maschine parken, absteigen, Helme ab, Handschuhe aus, bis an die Kante lauen - mittlerweile ist das Thermometer auf 35°C. Aber es lohnt in jedem Fall.
Als wir den Black Canyon vor zwei Jahren besuchten, war das am Morgen und die Wände, die jetzt in rötlicher Farbe leuchten erschienen damals dunkelgrau. Ein völlig anderes Bild heute. Nicht so "black" und wesentlich einladender.
Mit diesem Gruss verabschieden wir uns von diesem wunderschönen Tag und freuen uns auf morgen: Mesa Verde, Arches und vielleicht ein Abendessen in Canyonlands mal sehen.
Tschüss Christian und Alexander
3 Comments
Hey Randy - thank you very much for your very friendly support. Write us, if you read this ;-) . It would be very nice to meet you in Switzerland or on our next trip through the Wild West.
Hey guys we'r back on the road.
Pünktlich wurden wir von Randy 8:45 a.m. im Hotel abgeholt. Da wir damit rechnen müssen, dass wir das neue Motorrad unter Umständen erst um 2 p.m. bekommen, bietet er uns seinen Picup an, um die Gegend zu erkunden.
Dann geht es noch darum die Papiere und alles in Ordnung zu bringen und gegen 11:00 Uhr können wir losfahren. Auf einer 2016 Harley Davidson Limited.
Die ersten 200 Meilen bieten den gewohnten Anblick mit endloser Steppe. Wir sehen zahlreiche Antilopen, zumeist einzelne, aber auch in größeren Gruppen. Sie zu fotografieren ist nicht möglich, da wir keine ausreichenden Objektive haben.
Egal wie viel wir fotografieren, für können unsere Eindrücke nicht völlig weitergeben. Ich kann jedem nur empfehlen sich auf den Weg, in diese weite Verlassenheit zu machen.
Vor dem Passabstieg halten wir noch einmal an, trinken etwas und stellen fest, dass wir beide solche Tage ebenso genießen, wie die mit den Nationalparks. Genau diese Abwechslung macht es eben aus.
Goethe hat nicht unrecht, wenn er in seinem Tagebucheintrag vom 17.5.1808 schreibt "Systole und Diastole des Weltgeistes, aus dieser geht die Spezifikation hervor, aus jener das Fortgehen ins Unendliche.".
Heute nur ein Mini-Reisebericht - ich bin zu sehr geschafft ...
Heute Abend fein Essen und den Tag als Abenteuer verbuchen - ist es ja auch. Und wir dachten heute sei nichts los .... hahaha Probleme sind nur Probleme, wenn sie nicht gelöst werden - isn't it?! Und morgen 631km - ok, hoffentlich ist der Sitz bequem. GLG aus Casper Christian und Alexander * zu Randy von Oil City: Der Blog war schon geschrieben, als mein Telefon klingelte. Es war Randy. Er war in der Eingangshalle des Hotels und brachte uns unsere zweite Tasche und die Highway-Pags, die er für uns demontiert hatte. Er war der Meinung, dass wir die Tasche heute bräuchten und in der Tat: Wir hatten sie bei Harley gelassen, da wir der Meinung waren, sie nicht zu benötigen. Leider waren auch die Speicherkarten mit den heutigen Bildern in der Tasche. Nun denn, durch diese freundliche Geste war es mir möglich noch ein paar Bilder mehr in den Blog zu setzen.
Wie so oft in den USA, ändert die Landschaft abrupt. Keine 5 Meilen nach Lovell befinden wir uns auf einer weiten Ebene, durch die ein Fluss mäandert. Wie wir auf der Karte sehen können, ist die gesamte Ebene bei höherem Wasser ein See. Jetzt leuchtet er mit der Farbe roter Pflanzen und wir beschließen, nachdem wir die Ebene passiert haben, das Motorrad abzustellen und ein Stück zu gehen, um die Landschaft besser aufnehmen zu können.
Ich wusste nicht, dass das geht und frage ob wir sie ein Stück zurück unseres bisherigen Weges und dann in den Canyon begleiten dürfen - klar, kein Problem, so Rainer der "Tourfuzzi" wie er sich nennt. Wir fahren los und ... liebe Leute nach 20 Meilen lösen wir uns ab und fahren wieder zurück. Die sind gefahren wie die Kesselflicker. Tempolimite gibt es für die anscheinen nicht, Landschaft anscheinen auch nicht. Das ganze hat sich eher nach BMW GS Fahrern angefühlt. Das ist nicht unsere Fahrphilosophie. Lieber drei Stunden länger unterwegs und ich kann als Fahrer geniessen und die Landschaft anschauen (und nicht nur die Kurven).
Ach ja: Sorry da habe ich im Blog von gestern einen Fehler gemacht, aber das habt ihr beim Lesen dieses Reiseberichts sicher schon bemerkt: Laramie werden wir erst morgen erreichen.
Herzliche Grüsse Ch. E. J. Wild West 2016: Von Orso Yogi und Bubu, viel Schwefel und einem Bullen, der auch Harleys stoppt.14/7/2016 Zwei Dinge zu allererst. Wir haben die beiden aus der Überschrift tatsächlich gesehen. Und zweitens, wir haben über 1000 Bilder gemacht, diese hier zeigen nur einen kleinen Ausschnitt von dem, was wir gesehen haben. Beginnen wir doch ganz von vorne.
Wir waren schon ein Stück im Park, als wir beschlossen, noch einmal umzudrehen um zu tanken. Keine Ahnung, ob man im Park tanken kann. Wir treffen auf einen Schweizer Familie aus Kerzers. Unterhalten uns mit ihnen kurz und fahren dann noch einmal zurück zu den Geysiren von gestern. Jetzt, in der Sonne, zeigen sich die Schwefellöcher mit unglaublicher Farbintensität. Überall, nicht nur bei den Geysiren, sieht man Dampf aus Löchern im Boden austreten. Wie gesagt, die Erdschicht ist hier relativ dünn und man befindet sich nahe an dem, was man früher als Hölle bezeichnet hat - Gruss an Dante. Der grösste Teil der Fahrt verläuft durch Tannenwald und unterscheidet sich auf langen Stücken nicht sehr, von einer Fahrt durch den Schwarzwald. Währen da nicht diese Highlights. Alleine die immer wiederkehrenden Flussauen, auf denen man Elche, Hirsch und Büffel sieht, die dampfenden Erdschlote. All das macht dieses Gebiet zum schönsten auf der Fahrt - ;-) - Gleich hinter dem Yosemite.
Man kann die Fahrbahn auf dem Bild knapp erkennen. Kein Meter zwischen diesem Bullen und dem Asphalt. Wir bleiben stehen, können aber den Sicherheittsabstand von 100 m zum Bisonbullen nicht einhalten. Der Motor wird abgeschaltet, um das Tier nicht zu erschrecken. Wir beobachten genau, wie er sich bewegt. Im Visitor Center haben wir einen Film gesehen, der zeigt, wie so ein Bulle einen Touristen angreift, weil der ihm zu nahe kommt. Das hier ist ein bisschen anders, da der Bison den Abstand wählt und ausserdem, da es kein Film ist. In aller Ruhe geht es auf die Straße und stoppt so andere Harleyfahrer, die gerade um die Ecke biegen. Jetzt müssen wir leider definitiv den Park verlassen. Unser Besuch im Yellowstone ist zu Ende. Die Gegend ändert. Sofort formen rötliche Felsen die Landschaft des Shoshone Forrest. Hier ein paar Bilder: Und damit verabschieden wir uns aus dem Land, das wir, aus Montana kommend erreichen: Wyoming - den Westernstaat. Morgen wird es hier aus Lovell weiter gehen nach Laramie (Korrektur vom 14.7.16: nicht nach Laramie sondern nach Thermopolis) - das ist nun definitiv das Land von Buffalo Bill.
Tschüss zusammen Ch. E. J. 12:45 - Wir bekommen eine neue Maschine: Harley Davidson Electra Glide. Sehr nette Leute, sehr zuvorkommend. 13:00 - Weiter in den Yellowstone Nationalpark, via Teton Nationalpark. Herrliche Rocky Mountains. Wunderbare Landschaft. 15:00 - Teton NP: Neben Bergen, wie wir sie aus unseren Westalpen kennen treffen wir auf Bäche, Flüsse und weite, unberührte Auen. Wir sehen die erste wilde Bisonherde und Hirsche. Die Natur in ihren Superlativen.
16:48 - Die Reihen füllen sich langsam. In der ersten Reihe gibt es keinen Platz mehr. 17:50 - Ausbruch des Geysirs. Sehr beeindruckend. Herrlich. Am Horizont ein Gewitter. Wir werden es später besuchen ;-P
Twinn Falls ist schnell erreicht und im Harley Geschäfts sind sie recht freundlich. Man müsse nur einmal die Batterie testen, dann wisse man gleich ob sie kaputt ist. Wir schieben die Maschine hinter das Geschäft zur Garage. Ein Mechaniker hilft uns. Leider schaffen wir es auch zu dritt nicht, die Sitzbank zu entfernen. Hierzu müssen anscheinend zwei Schrauben, die unter der Verkleidung liegen, entfernt werden. Da auch die Mechaniker nicht wissen, wie man die Seitenverkleidungen abnimmt, bleibt es beim frommen Wunsch uns zu helfen. Der nächste Indian Händler, der das Problem wohl lösen könnte, ist 1h 40’ entfernt - leider nicht in der Richtung in die wir weiterfahren wollen. Wir entschliessen uns, den Umweg von über 3 Stunden in Kauf zu nehmen und klären gemeinsam mit dem Harley Händler ab, wer uns dort helfen kann. Leider müssen wir am Telefon aber feststellen, dass das Geschäft am Montag geschlossen ist. Man hilft uns gerne am Dienstag weiter. Toll. Wir fahren also weiter, nachdem wir die Maschine angeschoben haben. Die nächste Möglichkeit haben wir morgen. Dann erreichen wir nach den ersten 100 Meilen Jackson in Wyoming. Hier gibt es einen Eagle Rider Vertreter, unsere Mietfirma – die muss dann helfen können. Während die Landschaft zu Beginn noch etwas hüglig ist, ändert sich das mit dem Verlassen von Nevada und dem Ankommen in Idaho sehr schnell. Die Bergketten links und rechts der Ebenen treten weiter und weiter zurück und bald wird das braune Trocken mehr und mehr durch grüne Landstriche abgelöst. Pferde sieht man überall. Auch treten mehr Weizen- und Maisfelder auf. Die Landschaft ist so flach, dass man am Morgen schon sieht, wer am Abend zum Essen kommt. Ein bisschen Oldenburg Stimmung. Lediglich am weit entfernten Horizont, Richtung Norden, zeigen sich schwache Umrisse von Gebirgen.
Wir wollen weiter, bevor wir aber das Gebirge erreichen ändert sich unsere Fahrtrichtung nach Osten. Die erreichen unser heutiges Highlight: Craters of the Moon.
Das Dunkel dieser scharzen und steinigen Masse bildet einen herrlichen Kontrast zu den grünen Pionierpflanzen und Bäumen die sich bereits angesiedelt haben. Lasst einfach die Bilder auf euch wirken. So haben auch wir es gemacht. Bei solchen Eindrücken macht es uns wenig aus, dass die Maschine nach jedem Stopp wieder angeschoben werden muss.
Wenn auch erloschen, so sind diese Vulkane durch ihre solitäre Position doch sehr beeindruckend:
Hier ist es so hell, das ist kaum möglich ist gute Fotos zu machen. Zumindest für uns nicht. Selbst Alexander zieht eine Sonnenbrille an, was eher eine Ausnahme ist. Ein unglaublicher Eindruck von ebener Weite und von allen Seiten strahlendem Licht! Die Landschaft fesselt uns.
Also ab in die Waschstraße und mit dem Hochdruckreiniger alles entfernt was irgendwo klebt, und ihr könnt mir glauben, es ist viel Salz das an der Maschine hängt. Nach 10 Minuten sind wir fertig und das für Chrom und Metallteile so gefährliche Korrosiv ist überall entfernt.
Kurz vor Erreichen der Gewitterfront, sind die in Jackpot. Das Hotel liegt an einem kleinen Hang, links der Hauptstraße. Warum ich das erwähnen? Nun, so können wir morgen die Maschine einfach den Hang hinunter rollen lassen und so den Motor starten. Wir werden in Twin Falls, Idaho, einen Harley Händler aufsuchen, der mir dann die Batterie wechseln darf. Das war’s für heute. Genießt die Bilder, vor allem die von den Bonneville Salt Flats, sie sind unglaublich beeindruckend - sehr zu empfehlen, vor allem auf einer Indian.
Herzliche Grüße und bis morgen Ch. E. J. PS.: kennt Ihr den Film " The fastest Indian" mit Anthony Hopkins? Der heutige Tag beginnt bereits um 6:00 Uhr. Für die 325 Meilen auf dem Hwy 50, der "lonliest road in Amerika" nach Ely, habe ich vorsorglich noch eine Liste von Tankstellen ausgedruckt, die man anfahren kann. Die Taschen haben wir bereits gestern Abend gepackt, damit wir heute nach dem Frühstück direkt losfahren können.
Ich telefoniere mit Los Angeles, Eagle Riders und bekomme die Auskunft, dass erst um 9:00 Uhr ein Mechaniker zur Verfügung stehen wird, der mir weiter helfen kann.
Die breiten Täler von circa 30-40 Meilen werden links und rechts von niederen Gebirgen gesäumt. Diese bilden die einzige Abwechslung für den Fahrer, zumindest was das fahrtechnische angeht. Aber das macht nichts, es hat etwas meditatives, dieser endlosen Straßen zu folgen und in seinen Gedanken zu versinken.
Wir rollen weiter über den Asphalt. Alexander und ich hängen wieder getrennt unseren Gedanken nach und tauschen uns hin und wieder über die Eindrücke die wir sammeln aus. So erreichen wir nach 7 Stunden Fahrt das Städtchen Ely. Im Navigationssystem habe ich nicht die genaue Adresse des Hotels angegeben, drum halte ich an, stelle die Maschine ab und schaue, in den Unterlagen nach, wie die Adresse lautet.
Die Batteriespannung ist nach der ganzen Fahrt erneut auf 12,2 V angelangt. Das ist deutlich zu wenig für eine 15 V Batterie. Wir laden die Maschine bei laufendem Motor vor dem Hotel ab. Ich fahre noch eine kleine Runde, in einen etwas niedrigen Gang, um die Batterie noch einmal aufzuladen. Jetzt ist sie auf 14,6 V und das sollte morgen früh zum Starten reichen. Solche Dinge sind unangenehm und verunsichern mich. Eagle Riders in Los Angeles jetzt anzurufen bringt wenig, da wir out of nowhere sind.
Da der heutige Tag war Großen und Ganzen ein gigantische Eindruck von Weite und Einsamkeit. Entsprechend wenig detailliert kann man darüber schreiben. Man muss es selbst erfahren um zu wissen was bedeutet wenn man sagt: Amerikas Westen ist weit.
Mit dem Lambert Dome verabschiedet sich der letzte dieser typischen Yosemite Granitgiganten, die es mir so angetan haben.
Die Öl Anzeige "schreit" mir mit einem Balkendiagramm 76 % entgegen. Hoffentlich ist die Maschine in Ordnung. Brrrrrr ....
Die Öl-Anzeige zeigt nicht die Menge, sondern die Lebenszeit des Öls. Auf meine Frage was ich denn tun soll, wenn die Anzeige bei Null sei, lautet die Antwort: weiterfahren und in Los Angeles von Eagle Ruders das Öl wechseln lassen.
Jetzt bin ich beruhigt. Wie gesagt, manche Anzeige sollte man entweder gleich richtig erklären oder ganz weglassen. Herzliche Grüße an euch alle Ch. E. J. |