C.E.J. ADVENTURE DOCUMENTARY
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Wild West 2016: Wasserscheide und k.o. am Strassenrand

18/7/2016

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Wir verlassen die Rocky Mountains, das bedeutet, man fährt zwei Pässe mit über 3500 m N.N.. Die Berge hier sind mit denen in der Schweiz nicht zu vergleichen. Gletscher und nennenswerten Schnee sehen wir keinen. Auch Firn ist in den Gipfelhängen  nur sehr wenig zu entdecken.​

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Dennoch bleibt die Temperatur relativ tief, so lang man in der Höhe bleibt - Die Baumgrenze liegt ausserdem deutlich höher als 3500 m N.N.. In den Niederungen steigt das Thermometer dann schnell über 30°C. Ähnliches geschieht mit der Vegetation. So lang wir uns über 2500 m befinden, sind die Niederungen um uns mit grünen Wiesen gedeckt. Steigen wir ab, verliert sich das Grün zwar nicht ganz so ungehemmt wie in Nevada oder Wyoming, die Hänge der Hügel, die es überall gibt, sind dann aber trocken und erinnern an die Steppen der vergangenen Tage. Rinder sieht man überall grasen. Was wir sehen ist ausschliesslich Mutterkuhhaltung. 
Keine Wiesen, wie man sie von zuhause kennt. Ganz selten nur fette Wiesen -eigentlich nie. Es sieht vielmehr alles nach verwildertem Grasland aus. Und sowieso hat man selbst in den Skireports das Gefühl von echter Wildnis, denn der Abstand von einem Dorf zum nächsten beträgt schnelle einmal 10 Meilen.

Wir überfahren zwei Pässe: den Monarchpass der mit 11312 ft  knapp 
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3450m hoch ist und den Hoosier Pass, knapp höher. Dann gehts hinab nach Gunnison, wo wir vor zwei Jahren schon einmal übernachtet haben. 
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Ich werde plötzlich sehr müde. Die Tatsache, dass ich bereits um 5 Uhr wach war, fordert ihren Tribut. Ich gehe k.o.
Ich halte an, lege mich wenige Meter neben der Strasse ins Gebüsch und schlafe recht schnell ein. Noch bevor mich Alexander nach 20 Minuten wecken kann, erwache ich von selbst, da mir die Sonne direkt ins Gesicht scheint uns es damit schlagartig sehr heiss wird.

Wir fahren wieder weiter.
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Der aufgestaute Gunnison bildet eine grosse National Recreation Area. Bevor wir beschliessen, auch den Nordrand, des unmittelbar nach dem See beginnenden  Canyon zu befahren, halten wir am See an und geniessen die Aussicht auf das Wasser.

Wie wir am anschliessenden Viewpoint lesen, beträgt der Altersunterschied, der unterschiedlichen Gesteinsschichten am gegenüberliegenden Gebirge eine Million Jahre.


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Die Schlucht erinnert ein bisschen an die Gorge du Vernon in Südfrankreich und ist auch ähnlich beeindruckend, allerdings nicht ganz so gross.
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Wir sind müde, nutzen aber jede Möglichkeit in die Tiefe der Schlucht zu schauen.
Nachdem wir unseren halbstündigen Abstecher am Northrim des Canyons beendet haben, fahren wir noch ca. 50 Meilen um den Eingang des Nationalparks "Black Canyon of the Gunnnision" (Southrim) zu erreichen.
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Das heisst immer, Maschine parken, absteigen, Helme ab, Handschuhe aus, bis an die Kante lauen - mittlerweile ist das Thermometer auf 35°C. Aber es lohnt in jedem Fall.
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Als wir den Black Canyon vor zwei Jahren besuchten, war das am Morgen und die Wände, die jetzt in rötlicher Farbe leuchten erschienen damals dunkelgrau. Ein völlig anderes Bild heute. Nicht so "black" und wesentlich einladender.
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Anhalten und die Luft anhalten, dann kann man solche Augenblicke sehr einfach verlängern.
Auch hier zeigt sich die Natur mit ihrem ganzen Zauber. Man muss ein bisschen die Hand vom Gas nehmen. Schon sieht man sie: die Streifenhörnchen, Hirsch, Rehe und Antilopen.
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Mit diesem Gruss verabschieden wir uns von diesem wunderschönen Tag und freuen uns auf morgen: Mesa Verde, Arches und vielleicht ein Abendessen in Canyonlands mal sehen.

Tschüss
Christian und Alexander

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Wild West 2016: Systole, Diastole, Kontemplation und platte Hintern

17/7/2016

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Hey Randy - thank you very much for your very friendly support. Write us, if you read this ;-) . It would be very nice to meet you in Switzerland or on our next trip through the Wild West. 
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Hey guys we'r back on the road.
Pünktlich wurden wir von Randy 8:45 a.m. im Hotel abgeholt. Da wir damit rechnen müssen, dass wir das neue Motorrad unter Umständen erst um 2 p.m. bekommen, bietet er uns seinen Picup an, um die Gegend zu erkunden.
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So toll ich das Angebot finde, schreckt mich die Aussage doch sehr, denn um den Touranschluss wiederzubekommen, müssen wir heute über 400 Meilen fahren und dabei sogar den Rocky Mountains Nationalpark auslassen. Ausserdem ist der letzte Checkin im Hotel in Dillon Colorado bis 22:00 Uhr möglich.
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Während wir drinnen stehen und feststellen, dass man die Strecke kaum abkürzen kann fährt draußen ein Picup vor, der uns die Rettung bringt. Die Maschine wird abgeladen, Alexander lädt unser ganzes Gepäck darauf. 
Dann geht es noch darum die Papiere und alles in Ordnung zu bringen und gegen 11:00 Uhr können wir losfahren. Auf einer 2016 Harley Davidson Limited.
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Die ersten 200 Meilen bieten den gewohnten Anblick mit endloser Steppe. Wir sehen zahlreiche Antilopen, zumeist einzelne, aber auch in größeren Gruppen. Sie zu fotografieren ist nicht möglich, da wir keine ausreichenden Objektive haben.
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Knapp vorbei an South Dakota und Nebraska erreichen wir Colorado.
Wir steigen merklich auf und bereits nach 20 Meilen haben wir die Steppe und das Grasland verlassen. Wald umgibt und, wir nähern uns wieder den Rocky Mountains.

Diese typische amerikanische Landschaft geniessen wir sehr. Oder besser gesagt, wir genießen diese typische Landschaft des Amerikanischen Westens sehr.
Das ist ein bisschen eine Mischung aus Karl May und Western aus den 70ern. Davon habe ich schon als kleiner Junge geträumt - völlig sinnloses "umherreiten". 

Nach einigen Tagen vergisst man alles um sich, ist ganz in der Landschaft. Dennoch hat das alles nichts mit Langeweile oder Müßiggang zu tun.

Oder eben doch - aber es ist gut.

​Einfach Kontemplation. 
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Shaun-Nella haben wir natürlich auch wieder montiert. Sie macht den ganzen Tag nichts anderes, als mir beim Fahren zuzuschauen.

​Ich bin versucht von echtem Storking zu sprechen. zzz


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Wir steigen mit mit den Spitzkehren der Strasse immer weiter hinauf, während links und rechts  immer mehr Skigebiete erschienen  - Retortenlandschaften, wie man sie in den französischen Pyrenäen finden kann.
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Und wenn die Häuser für die nächsten 20 Meilen verschwinden - wieder diese endlose Landschaft.  
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Egal wie viel wir fotografieren, für können unsere Eindrücke nicht völlig weitergeben. Ich kann jedem nur empfehlen sich auf den Weg, in diese weite Verlassenheit zu machen.
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Vor dem Passabstieg halten wir noch einmal an, trinken etwas und stellen fest, dass wir beide solche Tage ebenso genießen, wie die mit den Nationalparks. Genau diese Abwechslung macht es eben aus. 
Goethe hat nicht unrecht, wenn er in seinem Tagebucheintrag vom 17.5.1808 schreibt "Systole und Diastole des Weltgeistes, aus dieser geht die Spezifikation hervor, aus jener das Fortgehen ins Unendliche.".  
Nach über 450 Meilen oder 720 km sind  angekommen, müde aber nicht kaputt.
Systolisch, kontemplativ planiert - eben, mit seeeeehr platten Hintern.
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Wir freuen uns auf das Hotel, die Dusche und das Abendessen.
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An dieser Stelle (links):
ganz wenig Kontemplation,
sehr viel Hunger
und daraus folgend
eine andere Interpretation der Diastole :-)

Herzliche Grüsse aus den Rocky Mountains

Karl May - ä äh sorry - ich meinte

Christian und Alexander 
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Wild West 2016: What a f....., Casper'le Theater und "Oil City"

16/7/2016

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Heute nur ein Mini-Reisebericht - ich bin zu sehr geschafft ...
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 ..... dann Tanken, Wasser kaufen, wieder auf die Maschine und ..... alles tot, what a f.... .
Versuchen anzuschieben - geht nicht.
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Wir sind irgendwo an einer Tankstelle auf dem Yellowstone Highway 100 Meilen vor Laramie..
Viel telefonieren, viel Wasser trinken - warten .... 

Eagle Riders LA - organisiert....-
Wir werden von Harley Davidson "Oil City" in Casper, Wyoming mit einem Trailer abgeholt  - 
831 N Glenn Rd, Casper, WY 82601
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Bis zum ersten Diner brauchten wir 60 Meilen, dann Frühstück.
Die Fahrt verläuft bis Meile 180 ohne Probleme, Antilopen und Rehe gesehen, ansonsten endlose Steppe und Grasland ...
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Alle sehr freundlich !!! Sehr hilfsbereit !!! Vor allem Randy, der uns abholt und dann auch zum Hotel bringt .... * (Foto links)


Maschine kann nicht so schnell repariert werden - 2 Tage. - Neue Maschine wird organisiert.
Alexander packt das Gepäck aus den Maschinencases in unsere Packtasche um (Photo des Tages ;-).
Wir werden in einem Hotel in Casper untergebracht, nix da Laramie. Aber definitiv ein Hotelupgrade.

Morgen früh  werden wir um 8:45 Uhr wieder abgeholt.

Telefonat aus Los Angeles.  
Sie bringen morgen früh eine neue Maschine aus Denver.
"We'll bring you back to the road." 
Heute Abend fein Essen und den Tag als Abenteuer verbuchen - ist es ja auch.
Und wir dachten heute sei nichts los .... hahaha
Probleme sind nur Probleme, wenn sie nicht gelöst werden - isn't it?!

Und morgen 631km - ok, hoffentlich ist der Sitz bequem.

GLG aus Casper
​Christian und Alexander



* zu Randy von Oil City: Der Blog war schon geschrieben, als mein Telefon klingelte. Es war Randy. Er war in der Eingangshalle des Hotels und brachte uns unsere zweite Tasche und die Highway-Pags, die er für uns demontiert hatte. Er war der Meinung, dass wir die Tasche heute bräuchten und in der Tat: Wir hatten sie bei Harley gelassen, da wir der Meinung waren, sie nicht zu benötigen. Leider waren auch die Speicherkarten mit den heutigen Bildern in der Tasche. Nun denn, durch diese freundliche Geste war es mir möglich noch ein paar Bilder mehr in den Blog zu setzen.
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Wild West 2016: Little Bighorn - Kesselflicker und Laura aus New Mexico

15/7/2016

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Das wird heute die gekürzesten Tour, auf dieser Reise. Wir schlafen aus, d.h. Wecker erst um 8:00 Uhr. Das Motorrad habe ich schon gestern Abend getankt. So fahren wir circa 9:00 Uhr aus Lovell in Richtung Osten.

​In den kommenden beiden Tagen erwarten wir keine großen Highlights. Es wird vor allem darum gehen, hinunter nach Colorado zu kommen. 
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Wie so oft in den USA, ändert die Landschaft abrupt. Keine 5 Meilen nach Lovell befinden wir uns auf einer weiten Ebene, durch die ein Fluss mäandert. Wie wir auf der Karte sehen können, ist die gesamte Ebene bei höherem Wasser ein See. Jetzt leuchtet er mit der Farbe roter Pflanzen und wir beschließen, nachdem wir die Ebene passiert haben, das Motorrad abzustellen und ein Stück zu gehen, um die Landschaft besser aufnehmen zu können.
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Nicht nur Hasen (rechts) und Karnickel von denen wir je einen sehen, sondern auch, wie jeder weiß, Schlangen: Klapperschlangen und Vipern.

​Also laut gehen und die Augen auf halten.
Es ist ein seltsames Gefühl, denn man befindet sich in unbekanntem und vor allem sehr unbewohntem Gebiet. Die Kakteen und unterschiedlichen Büsche, die den Boden bedecken, beherbergen zahlreiche Tier. 
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Wir kommen nicht ganz bis zur Ebene, leider. Für einige schöne Ausblicke reicht es aber. Was das für Pflanzen sind, die so rot leuchten können wir leider nicht herausfinden.
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Wir fahren weiter - in Richtung Little Bighorn. Hier kam es 1876 zur bekannten Schlacht zwischen den Sioux Indianern und einer amerikanischen Einheit unter General Custer.
Bekannt wurde die Schlacht, weil alle Soldaten von den Indianern, unter der Führung von Sitting Bull, Crazy Horse und Gall getötet wurden und die Schlacht so für das 7. US Kavallerieregiment verloren ging. 
Nachdem wir etwa 20 Meilen den Berg hinauf gefahren sind, halten wir an und gehen einige Minuten, um einen Blick auf die Ebene mit dem Fluss, an dem die Schlacht statt fand  und dem Bighorn Canyon, der allerdings in einiger Entfernung liegt, zu werfen.
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Weiter der Strasse folgend, kommt man nicht auf einen Pass, wie es zuerst den Anschein nimmt, sondern auf eine Hochebene. Die Temperatur geht merklich zurück von 91°F (32°C) auf 64°F  (18°C) - kaum zu glauben, aber wir frieren. Wir halten an einem weiteren Aussichtspunkt an, wenig spektakulär und treffen dabei auf eine Gruppe von ca. 15 Fahrern mit Sozius, aus Deutschland und der Schweiz. Sie wollen in den Bighorn Canyon fahren. 
Ich wusste nicht, dass das geht und frage ob wir sie ein Stück zurück unseres bisherigen Weges und dann in den Canyon begleiten dürfen - klar, kein Problem, so Rainer der "Tourfuzzi" wie er sich nennt.
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 Wir fahren los und ... liebe Leute nach 20 Meilen lösen wir uns ab und fahren wieder zurück. Die sind gefahren wie die Kesselflicker. Tempolimite gibt es für die anscheinen nicht, Landschaft anscheinen auch nicht. Das ganze hat sich eher nach BMW GS Fahrern angefühlt. Das ist nicht unsere Fahrphilosophie. Lieber drei Stunden länger unterwegs und ich kann als Fahrer geniessen und die Landschaft anschauen (und nicht nur die Kurven).
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Wir essen zu Mittag, Elk - Burger, sehr fei. Ein Kaffe und es geht weiter. Nachdem wir die Hochebene nach ca. 30 Meilen verlassen, halten wir noch einmal an, um die Wasserfälle am Rand der Strasse anzuschauen.
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Hier treffen wir auf Laura aus New Mexico. Sie fährt mit ihrem Chopper durch den mittleren und nördlichen Westen.

Hey Laura - If you read this: It was nice to meet you. Drive save and have a nice time on your bike.

Wir schauen uns die Wasserfälle an, lesen etwas über Buffalo Bill Cody und wie er sich für die Besiedelung von Wyoming einsetze, indem er die Idee der Wasserrechte unterstütze um das erfolglose Dryfarming zu stoppen.
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​Danach geht es weiter in Richtung Südwesten.
Es wird immer heisser.     

​Wir erreichen Thermopolis in der Mitte von Wyoming. 
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Unser Tourmaskottchen Shaunella ist auch hier wieder dabei - danke für die Unterstützung
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Ach ja: Sorry da habe ich im Blog von gestern einen Fehler gemacht, aber das habt ihr beim Lesen dieses Reiseberichts sicher schon bemerkt: Laramie werden wir erst morgen erreichen.

Herzliche Grüsse
​Ch. E. J.
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Wild West 2016: Von Orso Yogi und Bubu, viel Schwefel und einem Bullen, der auch Harleys stoppt.

14/7/2016

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Zwei Dinge zu allererst. Wir haben die beiden aus der Überschrift tatsächlich gesehen. Und zweitens, wir haben über 1000 Bilder gemacht, diese hier zeigen  nur einen kleinen Ausschnitt von dem, was wir gesehen haben. Beginnen wir doch ganz von vorne.
Gestern Abend ist es wieder später geworden als gedacht. Nach einem üppigen Essen im Steak-House, setzten wir uns noch vor unser Blockhaus und tranken gemeinsam ein Bier.
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​Es war schon empfindlich kühl und regnete ein bisschen. Bis gegen Morgen sollte sich der Regen verzogen haben, die Kälte blieb, bis die Maschine mit dünnem Eis beschichtet war.
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Wir waren schon ein Stück im Park, als wir beschlossen, noch einmal umzudrehen um zu tanken. Keine Ahnung, ob man im Park tanken kann. Wir treffen auf einen Schweizer Familie aus Kerzers. Unterhalten uns mit ihnen kurz und fahren dann noch einmal zurück zu den Geysiren von gestern. Jetzt, in der Sonne, zeigen sich die Schwefellöcher mit unglaublicher Farbintensität. 
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Bäume, die vor Jahrzehnten gewachsen sind, stehen heute mitten im heißen Schwefelwasser und sind abgestorben.
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Das alles findet auf dem Hintergrund eines nicht allzu feinen Schwefelgeruchs statt. Aber die optischen Eindrücke überwiegen und lassen uns den F_r_z-Geruch vergessen.
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Überall, nicht nur bei den Geysiren, sieht man Dampf aus Löchern im Boden austreten. Wie gesagt, die Erdschicht ist hier relativ dünn und man befindet sich nahe an dem, was man früher als Hölle bezeichnet hat - Gruss an Dante.
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Dann entdeckt Alexander eine kleine Gruppe von grasenden Bisons, die ersten heute. 
Unsere Fahrt geht mit etwas Verzögerung weiter. Wir fahren an Berghängen vorbei, die wie oben bereits beschrieben, zahlreiche Schlote mit austretendem Dampf, in ihren Flanken haben.


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Der grösste Teil der Fahrt verläuft durch Tannenwald und unterscheidet sich auf langen Stücken nicht sehr, von einer Fahrt durch den Schwarzwald. Währen da nicht diese Highlights. 
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Alleine die immer wiederkehrenden Flussauen, auf denen man Elche, Hirsch und Büffel sieht, die dampfenden Erdschlote. All das macht dieses Gebiet zum schönsten auf der Fahrt -  ;-)   - Gleich hinter dem Yosemite. 
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Wir fahren weiter, dem östlichen Ausgang des Parks entgegen. Eigentlich erwarten wir nichts sensationelles mehr, bis auf einmal .....  - Orso Yogi und Bubi. Keine 10 m neben der Straße. Überall Ranger auf der Strasse die dafür sorgen, dass niemand den Bären zu nahe kommt. Mit dem Motorrad müssen wir 20 Meter weiter  fahren, da wir keine Fluchtmöglichkeiten haben, wenn die Bärin mit ihrem Jungen den Hang herunter käme.
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​Diese Aufnahme entstehen ohne Teleobjektiv. Teilweise ist der Abstand der Bären zur Strasse fünf Meter und weniger.

Toll oder ?! Was will man mehr?



Damit ist der Tag vollends gelungen.
Und nachdem Alexander bei einer Rangerin einiges über die Bären erfragt hat, kann es weitergehen.

​Jetzt erwarten wir definitiv nichts mehr und fahren Richtung Ausgang des Yellowstone Parks. Wir bieten um eine Kurve und wer stehst da im Straßengraben?


Buffalo Bill oder besser: Bill's Buffalo

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Man kann die Fahrbahn auf dem Bild knapp erkennen. Kein Meter zwischen diesem Bullen und dem Asphalt. Wir bleiben stehen, können aber den Sicherheittsabstand von 100 m zum Bisonbullen nicht einhalten. Der Motor wird abgeschaltet, um das Tier nicht zu erschrecken. Wir beobachten genau, wie er sich bewegt. Im Visitor Center haben wir einen Film gesehen, der zeigt, wie so ein Bulle einen Touristen angreift, weil der ihm zu nahe kommt.

Das hier ist ein bisschen anders, da der Bison den Abstand wählt und ausserdem, da es kein Film ist.

In aller Ruhe geht es  auf die Straße und stoppt so andere Harleyfahrer, die gerade um die Ecke biegen.
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Jetzt müssen wir leider definitiv den Park verlassen. Unser Besuch im Yellowstone ist zu Ende. Die Gegend ändert. Sofort formen rötliche Felsen die Landschaft des Shoshone Forrest.
​Hier ein paar Bilder:
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Und damit verabschieden wir uns aus dem Land, das wir, aus Montana kommend erreichen: Wyoming - den Westernstaat. Morgen wird es hier aus Lovell weiter gehen nach Laramie (Korrektur vom 14.7.16: nicht nach Laramie sondern nach Thermopolis) - das ist nun definitiv das Land von Buffalo Bill.

Tschüss zusammen 
Ch. E. J.
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Wild West 2016: Mit einer Harley über dünne Erde

13/7/2016

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11:30 - Jackson, Wyoming, wir essen Pizza und warten auf eine Lösung mit der Indian. Sie brauchen eine Stunde, sagen sie.

12:30 - Es ist nicht die Batterie, es ist ein Problem mit der Elektronik. Man kann es nicht so schnell beheben. Es werden einige Telefonate mit Eagle Riders LA geführt.
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12:45 - Wir bekommen eine neue Maschine: Harley Davidson Electra Glide. Sehr nette Leute, sehr zuvorkommend.

13:00 - Weiter in den Yellowstone Nationalpark, via Teton Nationalpark. Herrliche Rocky Mountains. Wunderbare Landschaft.
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15:00 - Teton NP: Neben Bergen, wie wir sie aus unseren Westalpen kennen treffen wir auf Bäche, Flüsse und weite, unberührte Auen. Wir sehen die erste wilde Bisonherde und Hirsche.
​Die Natur in ihren Superlativen.
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15:15 - Ich sehe, dass es noch 200 Meilen bis zum Hotel sein sollen. Ich prüfe die Naviangabe und stelle fest, dass mich das Zumo nicht durch den Park leiten will. Ich erkundige mich bei einem Ranger. Navifehler, der Park kann auf allen Strassen passiert werden.
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15:45 - Viel Wald, zahlreiche Seen und Flüsse, ein Wasserfall. Dazwischen immer wieder Rehe und Hirsche.
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16:15 - "Old Faithfull" - will man in die erste Reihe, muss man früh da sein. Nächster Ausbruch des Gysiers um 17:29 plus minus 10 Minuten. Wir warten, ich schreibe den Reisebericht.
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16:48 - Die Reihen füllen sich langsam. In der ersten Reihe gibt es keinen Platz mehr.
17:50 - Ausbruch des Geysirs. Sehr beeindruckend. Herrlich. Am Horizont ein Gewitter. Wir werden es später besuchen ;-P
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18:30 - Ankunft im Hotel
20:10 - Steakhouse
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Heute nur dieses Kurzprotokoll. Da wir morgen 350 Meilen vor uns haben muss ich erholt sein und mich jetzt bei einem Steak und einem Bier ausruhen.

Herzlichst aus dem Yellowstone NP
Ch. E. J.
17:45 - Weiter zum Hotel "Hybrination Station". Regelleistung. Eine Elchkuh am Rand der Strasse. Wieder Bisons, dieses mal mit Jungen. Keine Fotos, es regnet.
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Wild West 2016: Mondkrater mit murmelder Begrüssung

12/7/2016

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Die Regenwolken von gestern Abend haben sich verzogen. Da sich das Abendessen sehr lange hinzog, sind wir heute Morgen Um 7:00 Uhr beim aufstehen recht erschlagen. Wir machen uns auf nach Twinn Falls,  hier gibt es einen Harley Dealer, bei den wir die Batterie überprüfen lassen wollen.

Wir verlassen Jackpot und freuen uns auf den neuen Tag. Die Straße geht wie gewohnt weiter: große, lange, offen, freie Stücke, mit grünem Gebüsch bewachsene Weiten zur Linken und Rechten.
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Twinn Falls ist schnell erreicht und im Harley Geschäfts sind sie recht freundlich. Man müsse nur einmal die Batterie testen, dann wisse man gleich ob sie kaputt ist. Wir schieben die Maschine hinter das Geschäft zur Garage. Ein Mechaniker hilft uns. Leider schaffen wir es auch zu dritt nicht,  die Sitzbank zu entfernen. Hierzu müssen anscheinend zwei Schrauben, die unter der Verkleidung liegen, entfernt werden. Da auch die Mechaniker nicht wissen, wie man die Seitenverkleidungen abnimmt, bleibt es beim frommen Wunsch uns zu helfen.
Der nächste Indian Händler, der das Problem wohl lösen könnte, ist 1h 40’  entfernt - leider nicht in der Richtung in die wir weiterfahren wollen.
Wir entschliessen uns, den Umweg von über 3 Stunden in Kauf zu nehmen und klären gemeinsam mit dem Harley Händler ab, wer uns dort helfen kann. Leider müssen wir am Telefon aber feststellen, dass das Geschäft  am Montag geschlossen ist. Man hilft uns gerne am Dienstag weiter. 
Toll.
Wir fahren also weiter, nachdem wir die Maschine angeschoben haben. Die nächste Möglichkeit haben wir morgen. Dann erreichen wir nach den ersten 100 Meilen Jackson in Wyoming.  Hier gibt es einen Eagle Rider Vertreter, unsere Mietfirma – die muss dann helfen können.
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Während die Landschaft zu Beginn noch etwas hüglig ist, ändert sich das mit dem Verlassen von Nevada und dem Ankommen in Idaho sehr schnell. Die Bergketten links und rechts der Ebenen treten weiter und weiter zurück und bald wird das braune Trocken mehr und mehr durch grüne Landstriche abgelöst. 
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Pferde sieht man überall.  Auch treten mehr Weizen- und Maisfelder auf. Die Landschaft ist so flach, dass man am Morgen schon sieht, wer am Abend zum Essen kommt. Ein bisschen Oldenburg Stimmung.
Lediglich am weit entfernten Horizont, Richtung Norden, zeigen sich schwache Umrisse von Gebirgen.
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Während links und rechts die Grasflächen den Horizont bilden, nähern wir uns dem anfänglich nur verschwommen erschienenen Gebirgszug. Wir kehren in einem kleinen Diner auf dem Land ein  und treffen dort einen BMW-Fahrer. Er ist schätzungsweise 65 Jahre alt und kommt aus Florida. Mit seiner BMW ist der über Labrador und Grönland nach Alaska gefahren.  Dann wieder zurück über British Columbia,  durchfährt er jetzt, wie wir, den Westen der USA um dann zurück nach Florida zu kehren. Schon toll, was manche unternehmen.
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Wir wollen weiter, bevor wir aber das Gebirge erreichen ändert sich unsere Fahrtrichtung nach Osten.  Die erreichen unser heutiges Highlight: Craters of the Moon.
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 Ein Vulkangebiet, in dem der letzte Ausbruch vor ca. 2500 Jahren war. In geologischen Dimensionen also gerade eben erst.

Nach einem kurzen Gespräch mit Rangerinnen fahren wir in den Park hinein und werden prompt zu rechten Seite von einem Murmeltier begrüßt.

Es liegt in aller Ruhe direkt an der Straße in den Steinen bewegt sich nicht.
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Der Park selber ist faszinierend. Würde man nicht in der Lava hineingelaufen, hätte man das Gefühl, dass das ist ein Gebiet ist, in dem mit einem riesigen Pflug die Erde umgegraben wurde. Die Härte der steinigen Lava, die man beim Betreten spürt, verändert diesen ersten Eindruck sofort.  Während man an einzelnen Stellen noch genau sehen kann, wie sich die Lavaströme voran bewegt haben, sind sie an anderer Stelle fast vollständig zu Kies zerfallen und an wieder anderen Stellen schon begrünt.
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Das Dunkel dieser scharzen und steinigen Masse bildet einen herrlichen Kontrast zu den grünen Pionierpflanzen und Bäumen die sich bereits angesiedelt haben.
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Lasst einfach die Bilder auf euch wirken. So haben auch wir es gemacht. Bei solchen Eindrücken macht es uns wenig aus, dass die Maschine nach jedem Stopp wieder angeschoben werden muss.
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Wenn man genau hinschaut sieht man die vielen kleine Schönheiten, die Tierchen, die kleinen Steine, die wie Gold aussehen (Wir haben Gold gefunden ?!?). Da die heutige Tour mit knapp 240 Meilen eher kurz ist, lassen wir uns alle Zeit der Welt und gehen auch die unterschiedlichen Besichtigungspfade ab.
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Nein, das rechts ist nicht von einer Kuh ;-)
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Nach fast zwei Stunden verlassen wie „den Mond“ wieder und fahren weiter. In der Ebene gibt es noch verschiedene Vulkane, die aber älter sind als die „Kraters in the Moon“. Sie zeigen, an, dass die Erdkruste hier dünner ist als anderswo.
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Ich hätte noch viele  Bilder aber bei der Uploadgeschwindigkeit hier im Hotel wäre die Nacht dann vorbei und ich könnte morgen nicht fahren und dann auch keinen Reisebericht schreiben - .... 
;-))
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Wenn auch erloschen, so sind diese Vulkane durch ihre solitäre Position doch sehr beeindruckend:  
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Die Landschaft wird wieder flacher, wir biegen erneut nach Osten ab und landen in Blackfoot, einem kleinen Ort südlich des Teton Nationalpark. Unser abendlicher Fussmarsch zu einem Steakhaus führt uns durch leere Strassen (nicht immer eine sehr sicheres Gefühl – aber authentisch ;-). Mitten zwischen Garagen und halb zerfallen Häusern ein Steakhaus – original und echt. Nicht für Touristen wie wir gebaut aber wir fühlen uns willkommen. Das gefällt mir, das ziehe ich allem anderen vor.
 
Bis morgen dann, herzliche Grüsse
Ch. E. J.
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Wild West 2016: „The fastest Indian“, viel Salz und starker Wind

11/7/2016

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Den heutigen Tag starten wir wieder mit dem anschieben des Motorrads. Dann geht es hinunter nach Ely wo wir ihn einem kleinen Diner ganz nach amerikanischer Art frühstücken: Bratkartoffeln, Eier und gebratenen Schinken dazu Kaffee und Eiswasser.
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Wir haben die Maschinen draußen abgestellt was bedeutet, dass wir sie erneut anschieben müssen. Eine Möglichkeit, die zahlreichen Kalorien etwas abzubauen.
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Der Hwy 50 nach Ely ist in der Tat sehr einsam. Man ist fast versucht, jeden der einen entgegen kommt zu grüßen, so als verbündeter im wilden Westen.
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Die Landschaft wechselt nur sehr wenig ab beeindruckt uns aber umso mehr. Ziel ist Bonneville und der Salzsee. Wir gleiten dahin komme einen unseren Gedanken nach zu Erreichen so in etwa Meile 100.


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Wir machen noch einmal Pause und erkennen rechts von der Fahrtrichtung ein weißes Wolkenband, das den Horizont abdeckt und am Boden zu liegen scheint - Nebel gibt es hier eigentlich nicht. Die weißen Salzebenen des „Great Basin“.
​Wendover und die Bonneville Salt Flats müssen also ganz in der Nähe sein.
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Wir lassen uns fotografieren und beschließen in die Salzebene hinauszufahren. Mit hoher Geschwindigkeit ist heute nichts zu machen , da die Salzoberfläche zwar hart aber nicht optimal ist - von wegen "the fastest Indian". An einzelnen Stellen sieht man sogar kleine Wasserpfützen. Es ist zwar nicht kritisch, aber fühlt sich stellenweise ein bisschen an als würde man auf frischem Schnee fahren. Fotopause. 
Wir erreichen Wendover nach circa einer halben Stunde. Nach einer weiteren Viertelstunde sind wir am Ausgangspunkt des Bonneville Speedway.  Recht unspektakulär. Ein kleiner Wendeplatz an dem die Straße schlicht und einfach endet. In Zeiten, in denen hier das Salz nicht vollständig trocken ist, finden keine Rennen statt, nichts weist dann auf das große Spektakel hin.
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Hier ist es so hell, das ist kaum möglich ist gute Fotos zu machen. Zumindest für uns nicht. Selbst Alexander zieht eine Sonnenbrille an, was eher eine Ausnahme ist.
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​Ein unglaublicher Eindruck von ebener Weite und von allen Seiten strahlendem Licht! Die Landschaft fesselt uns.
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So eine Landschaft kennen wir aus Europa überhaupt nicht. Wir drehen um und stellen fest, das 1 Meile auf dem Salzsee den Ausgangspunkt bereits fast verschwinden lässt. Zwei Meilen und man hätte sich Himmelsrichtungen orientieren müssen.
Leider müssen wir weiter. Wieder z
urück auf der Straße fahren wir direkt nach Wendover.  

Maschine, Schuhe - alles ist voller Salz :-)
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Hier noch ein paar weitere Bilder zum Geniessen. Sie sprechen hoffentlich für sich, mehr Text währe weniger.
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Also ab in die Waschstraße und mit dem Hochdruckreiniger alles entfernt was irgendwo klebt, und ihr könnt mir glauben, es ist viel Salz das an der Maschine hängt. Nach 10 Minuten sind wir fertig und das für Chrom und Metallteile so gefährliche Korrosiv ist überall entfernt.
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Es geht weiter in Richtung Jackpot, unserem heutigen Tagesziel. Der Wind nimmt langsam zu, Wird sogar stürmisch. Die Wettervorhersage hat Seitenwind bis zu 50 Meilen pro Stunde angesagt. Dann werden auch einzelne Gebüsche in der Steppe herausgerissen und fliegen über die Straße - ganz nach Lucky Luke. Recht selten, dass man mit einem Motorrad auf gerader Strecke in Schräglage fahren darf, ohne umzufallen.

Der Wind frischt noch stärker auf und wird kritisch, als wir am Horizont eine große Gewitterfront entdecken. Noch 16 Meilen bis zum Ziel. Vor allem entgegenkommende Trucks sind recht heikel, da sie einen enormen Windschatten erzeugen. Sind sie vorbei, erhält man zum einen, einen Schlag vom Wirbel des Lastwagens, zum anderen einen Hieb von plötzlich wieder einsetzenden Seitenwind.

Es ist an der Grenze des Möglichen was ich fahren kann.
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Kurz vor Erreichen der Gewitterfront, sind die in Jackpot. Das Hotel liegt an einem kleinen Hang, links der Hauptstraße. Warum ich das erwähnen? Nun, so können wir morgen die Maschine einfach den Hang hinunter rollen lassen  und so den Motor starten. Wir werden in Twin Falls, Idaho, einen Harley Händler aufsuchen, der mir dann die Batterie wechseln darf.
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Das war’s für heute. Genießt die Bilder, vor allem die von den Bonneville Salt Flats, sie sind unglaublich beeindruckend - sehr zu empfehlen, vor allem auf einer Indian.
 
Herzliche Grüße und bis morgen
 
Ch. E. J.
 
PS.: kennt Ihr den Film " The fastest Indian" mit Anthony Hopkins?

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Wild West 2016: Anschieben, einsamste Strasse Amerikas und Ely - out of nowhere

10/7/2016

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Der heutige Tag beginnt bereits um 6:00 Uhr. Für die 325 Meilen auf dem Hwy 50,  der "lonliest road in Amerika" nach Ely, habe ich vorsorglich noch eine Liste von Tankstellen ausgedruckt, die man anfahren kann. Die Taschen haben wir bereits gestern Abend gepackt, damit wir heute nach dem Frühstück direkt losfahren können.
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rechts: Alexander nach der Anschiebeaktion

.... So geschrieben, bevor ich die Maschine starten will. Nichts geht mehr, Batteriespannung am Boden, 12 V. 
Eine Tour, bei der auch mal 100 Meilen ohne jegliche Behausung zu durchfahren fordert meinen Respekt. Da läuft man nicht einfach zurück wenn man einen Defekt an der Maschine hat. Das kommt mir immer ein bisschen wie eine grosse Bergtour vor: das solltest du wissen was du machst. Und wenn man es hinter sich hat ist man meine grosse Erfahrung reicher, hat neue Bilder in seinem Kopf. Bei mir sind es eigentlich immer positive, den Rest vergesse ich irgendwie einfach....
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Ich telefoniere mit Los Angeles, Eagle Riders und bekomme die Auskunft, dass erst um 9:00 Uhr ein Mechaniker zur Verfügung stehen wird, der mir weiter helfen kann.
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​Wir werde kreativ. Alexander schiebt mir die Maschine an. Prompt startet sie. Habe ich das Licht an gelassen? Ich weiß es nicht, wir fahren los.

Die ersten 50 Meilen gehts auf der Interstate 80 voran.  Die Strecke heute ist so lange, dass  ich mich nicht mit Strecken durch die Stadt aufhalten will. Nach Meile 70 verlassen wir die Interstate und befinden uns jetzt auf dem Highway 50.
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​Diese Strasse hat den Namen die sie trägt verdient. Über weite Strecken, bis zu 100 Meilen sieht man kein Haus und keine Tankstelle. Die Weite ist unbeschreiblich, das helle Grün der ätherisch riechenden kleinen Büschen säumt die Straße bis weit ins Land hinein. Sowieso kann man sagen, dass man hier den Begriff Land und Weite anderst definieren muss. Von einem Horizont zum anderen sieht man bestenfalls die Straße ziehen. Immer wieder Sandflächen und einzeln auch Dünen.



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Die breiten Täler von circa 30-40 Meilen werden links und rechts von niederen Gebirgen gesäumt. Diese bilden die einzige Abwechslung für den Fahrer, zumindest was das fahrtechnische angeht. Aber das macht nichts, es hat etwas meditatives, dieser endlosen Straßen zu folgen und in seinen Gedanken zu versinken.
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Die Städte oder besser gesagt Dörfer die man zwischendurch antrifft, zum Beispiel Austin oder Eureka, singt Westernstädte wie man sie aus Filmen kennt. Die Häuser sind genau in diesem Stil gebaut. Der Fremdenverkehr ist aber so spärlich, dass man nicht glauben kann, dass sie extra für die Besucher errichtet worden wären. Wir tanken heute einmal mehr. Zwar zeigt die Tankuhr an, dass wir mit 19 Meilen im Plus  Ely (gesprochen: Ili) erreichen würden – aber das ist uns zu knapp. Lieber 100 Meilen zu viel im Tank. Die Tankstopps nutzen wir nebenbei um eine Kleinigkeit zu essen und sehr viel zu trinken. Hinzusetzen, und die  Ausstrahlung dieser kleinen Städte in uns aufzusaugen – wir genießen.
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Die Batterie der Maschine macht keine Problem. Starts und Stopps funktionieren problemlos, interessanterweise zeigt die Lebensdauer des Öls wieder 100 %. Soviel zur Messtechnik von der ich gestern bereits geschrieben habe.
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Wir fahren heute ohne Jacke. Die Temperatur steigt auf 91 F, das entspricht 31 °C. Gut eingecremt schützt zwar nicht vor Stürzen aber vor der heißen Sonne in jedem Fall. Der Verkehr ist so gering, dass die Gefahr einer Kollision definitiv bei Null ist. 

Wir rollen weiter über den Asphalt. Alexander und ich hängen wieder getrennt unseren Gedanken nach und tauschen uns hin und wieder über die Eindrücke die wir sammeln aus.
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​So erreichen wir nach 7 Stunden Fahrt das Städtchen Ely. Im Navigationssystem habe ich nicht die genaue Adresse des Hotels angegeben, drum halte ich an, stelle die Maschine ab und schaue, in den Unterlagen nach, wie die Adresse lautet.
Als ich starten will, tut sich wieder nichts mehr in der Maschine. Ein sauberes klicken zeigt an, dass der Anlassermagnet noch funktioniert, drehen will das Teil aber nicht. Ohne drehenden Anlasser, kein laufender Motor. Und so heißt es, bei mittlerweile 35 °C die Maschine einen Hang hinauf schieben, damit wir sie herunterrollend anlassen können. Das funktioniert.
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Die Batteriespannung ist nach der ganzen Fahrt erneut auf 12,2 V angelangt. Das ist deutlich zu wenig für eine 15 V Batterie. Wir laden die Maschine bei laufendem Motor vor dem Hotel ab. Ich fahre noch eine kleine Runde, in einen etwas niedrigen Gang, um die Batterie noch einmal aufzuladen.
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Jetzt ist sie auf 14,6 V und das sollte morgen früh zum Starten reichen. Solche Dinge sind unangenehm und verunsichern mich. Eagle Riders in Los Angeles jetzt anzurufen bringt wenig, da wir out of nowhere sind.
Da der heutige Tag war Großen und Ganzen ein gigantische Eindruck von Weite und Einsamkeit. Entsprechend wenig detailliert kann man darüber schreiben. Man muss es selbst erfahren um zu wissen was bedeutet wenn man sagt: Amerikas Westen ist weit.

Mit diesem Satz verabschiede ich mich für heute von euch und hoffe, dass ich morgen von einer frisch startenden Maschine schreiben kann, dann wird es aufgehen zu den Salzseen von Bonneville.

Herzliche Grüße an euch alle
 
Ch. E. J.
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Wild West 2016: Tuolumne Meadows, Tioga Pass sowie Fluch und Segen der Messtechnik

9/7/2016

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Frühstücken wollen wir erst nach dem Tioga Pass.
Als wir vor zwei Jahren diese Strecke fuhren, war es so kalt und regnerisch, dass es auf den Pass sogar ein wenig schneite. Es war damals eine einzige Qual und wir waren froh, als er vom Pass wieder hinunter fahren konnten.
Heute ist es anders. Die Toulumne Meadows zeigen sich ihrer ganzen Schönheit. Alle Berge hier oben sehen so aus als wären sie aus Speiseeis, das mit einem Spachtel glatt gestrichen wurde.


Einblick auf die Armaturen der Maschine zeigen wir, dass das Öl erneut um 5 % weniger geworden ist. In Los Angeles gestartet sind wir mit 100 % Ölstand. Dargestellt wird es im Display mit einem Balkendiagramm. Heute beim Start sind Sie auf 84 % angekommen. Öl verliert die Maschine nicht. Ich bin sehr beunruhigt, da ich so kaum auf die weitere Straßen nach Ely oder gar in zwei Wochen ins Death Valley fahren kann. Es wird dir wohl nichts anderes übrig bleiben Als die Sache überprüfen zu lassen.
Bereits um 5:30 Uhr verlasse ich das Zelt. Den Yosemite Park am Morgen spazierend zu fühlen erfüllt auf besondere weise.

​Den Fotoapparat hab ich zu Hause gelassen.
Einzig und allein die Hirsche begleiten mich. Neben dem Half Dome geht langsam die Sonne auf. Ich gehe zurück, telefoniere mit Nicole und wecke Alexander.
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Die Felsen wurden von den Eismassen der Eiszeiten wunderbar ebenmäßig abgeschliffen. Zedern und Latschen, wie auch einige Redwoods finden dennoch halt. Das Ganze erinnert ein wenig an riesenhafter Bonsaikulturen, die man ansonsten auf den Schreibtisch und in den Wohnregalen findet. Wir nutzen alle Aussichtspunkte, Fotografieren, Genießen, reden miteinander, über das was wir da so vor uns sehen.
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Noch einmal zeigt sich der Half Dome, diesmal aber von seiner Rückseite. Diesen letzten Aussichtspunkt verlassend, geht es nun zum Tioga Pass, jener letzten Hürde hinunter zu Mono Lake. Einige Meilen später passieren wir den Pass und verlassen damit auch den von mir so innig geliebten Yosemite Park. Ich freue mich jetzt schon darauf wieder hierher zu kommen.
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Mit dem Lambert Dome verabschiedet sich der letzte dieser typischen Yosemite Granitgiganten, die es mir so angetan haben.
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​Im Gegensatz zu unserem letzten Aufenthalt, halten wir es diesmal nicht so streng mit dem Überfahren der doppelten Mittellinie, wenn weit und breit kein Auto zu sehen ist. Ihr werdet euch wundern, dass ich das Frühstück jedes Mal erwähnen aber es ist ein zentraler Punkt des Tages und es ist völlig anders als bei uns zu Hause. Wir genießen es sehr. 
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Wir fahren hinunter und suchen an der Uferstraße des Mono Lake nach der Tankstelle und den dabei stehenden Restaurant, in dem wir das letzte Mal als wir hier durchfuhren gefrühstückt haben. Wir finden es nicht,  biegen nach Norden in Richtung Lake Tahoe am.  Nach wenigen Mail entdecken wir auf der linken Seite ein hübsches blaues Häuschen,  hier gibt es Frühstück.
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Da dieser Blog auch zu unserer Erinnerung an die Reise dient und eine Art Tourtagebuch ist, darf dieser Punkt des Tages keinesfalls fehlen.
Ich rufe in Los Angeles bei Eagle Riders an und erkläre das Problem mit dem Öl. Ich solle es überprüfen lassen, in Reno, bei einem Indian Händler. Also suche ich im Internet die Adresse und geben Sie als vorletzter Punkt ein. Mittlerweile ist der Ölstand auf 79 %.
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Der Lake Taho ist sehr beeindruckend. Mit tiefem Blau liegt er in den Zedernwäldern die ihn umgeben. Das ganze Gebiet um den See ist touristisch sehr genutzt. Das bringt den Nachteil, dass man mindestens 30 Ampeln und einige Staus vor sich hat. Auch hier hat sich mein Fahrverhalten verändert. Staus werden umfahren genau wie daheim.
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Die Temperaturen steigen schneller. Vorbei an Westerstätten wie Sonora, kommen wir nach Carson City. Danach halten wir uns links und verlassen so den gekürzten Weg nach Reno.
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Die Öl Anzeige "schreit" mir mit einem Balkendiagramm 76 % entgegen. Hoffentlich ist die Maschine in Ordnung. Brrrrrr .... 
Nach einer weiteren Stunde erreichen wir Reno. Ich fahre die Adresse an und finde statt eines Indian Händlers ein Autohaus. Wann gibt mir gerne Auskunft Weiß aber leider nicht genau, wo in der Nähe sich ein solcher Händler befindet. Es wird im Internet nachgeschaut und festgestellt, dass ich zwei Blocks weiter fahren muss,
​also 300 m.

Toll wenn man die Nachbarn kennt.

Beim Indian Händler werde ich sehr freundlich empfangen  und ein bisschen belächelt.
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Die Öl-Anzeige zeigt nicht die Menge, sondern die Lebenszeit des Öls. Auf meine Frage was ich denn tun soll, wenn die Anzeige bei Null sei, lautet die Antwort: weiterfahren und in Los Angeles von Eagle Ruders das Öl wechseln lassen.
 
Jetzt bin ich beruhigt. Wie gesagt, manche Anzeige sollte man entweder gleich richtig erklären oder ganz weglassen.

Herzliche Grüße an euch alle
 
Ch. E. J.
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