C.E.J. ADVENTURE DOCUMENTARY
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Wild West 2016: Anschieben, einsamste Strasse Amerikas und Ely - out of nowhere

10/7/2016

2 Kommentare

 
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Der heutige Tag beginnt bereits um 6:00 Uhr. Für die 325 Meilen auf dem Hwy 50,  der "lonliest road in Amerika" nach Ely, habe ich vorsorglich noch eine Liste von Tankstellen ausgedruckt, die man anfahren kann. Die Taschen haben wir bereits gestern Abend gepackt, damit wir heute nach dem Frühstück direkt losfahren können.
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rechts: Alexander nach der Anschiebeaktion

.... So geschrieben, bevor ich die Maschine starten will. Nichts geht mehr, Batteriespannung am Boden, 12 V. 
Eine Tour, bei der auch mal 100 Meilen ohne jegliche Behausung zu durchfahren fordert meinen Respekt. Da läuft man nicht einfach zurück wenn man einen Defekt an der Maschine hat. Das kommt mir immer ein bisschen wie eine grosse Bergtour vor: das solltest du wissen was du machst. Und wenn man es hinter sich hat ist man meine grosse Erfahrung reicher, hat neue Bilder in seinem Kopf. Bei mir sind es eigentlich immer positive, den Rest vergesse ich irgendwie einfach....
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Ich telefoniere mit Los Angeles, Eagle Riders und bekomme die Auskunft, dass erst um 9:00 Uhr ein Mechaniker zur Verfügung stehen wird, der mir weiter helfen kann.
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​Wir werde kreativ. Alexander schiebt mir die Maschine an. Prompt startet sie. Habe ich das Licht an gelassen? Ich weiß es nicht, wir fahren los.

Die ersten 50 Meilen gehts auf der Interstate 80 voran.  Die Strecke heute ist so lange, dass  ich mich nicht mit Strecken durch die Stadt aufhalten will. Nach Meile 70 verlassen wir die Interstate und befinden uns jetzt auf dem Highway 50.
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​Diese Strasse hat den Namen die sie trägt verdient. Über weite Strecken, bis zu 100 Meilen sieht man kein Haus und keine Tankstelle. Die Weite ist unbeschreiblich, das helle Grün der ätherisch riechenden kleinen Büschen säumt die Straße bis weit ins Land hinein. Sowieso kann man sagen, dass man hier den Begriff Land und Weite anderst definieren muss. Von einem Horizont zum anderen sieht man bestenfalls die Straße ziehen. Immer wieder Sandflächen und einzeln auch Dünen.



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Die breiten Täler von circa 30-40 Meilen werden links und rechts von niederen Gebirgen gesäumt. Diese bilden die einzige Abwechslung für den Fahrer, zumindest was das fahrtechnische angeht. Aber das macht nichts, es hat etwas meditatives, dieser endlosen Straßen zu folgen und in seinen Gedanken zu versinken.
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Die Städte oder besser gesagt Dörfer die man zwischendurch antrifft, zum Beispiel Austin oder Eureka, singt Westernstädte wie man sie aus Filmen kennt. Die Häuser sind genau in diesem Stil gebaut. Der Fremdenverkehr ist aber so spärlich, dass man nicht glauben kann, dass sie extra für die Besucher errichtet worden wären. Wir tanken heute einmal mehr. Zwar zeigt die Tankuhr an, dass wir mit 19 Meilen im Plus  Ely (gesprochen: Ili) erreichen würden – aber das ist uns zu knapp. Lieber 100 Meilen zu viel im Tank. Die Tankstopps nutzen wir nebenbei um eine Kleinigkeit zu essen und sehr viel zu trinken. Hinzusetzen, und die  Ausstrahlung dieser kleinen Städte in uns aufzusaugen – wir genießen.
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Die Batterie der Maschine macht keine Problem. Starts und Stopps funktionieren problemlos, interessanterweise zeigt die Lebensdauer des Öls wieder 100 %. Soviel zur Messtechnik von der ich gestern bereits geschrieben habe.
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Wir fahren heute ohne Jacke. Die Temperatur steigt auf 91 F, das entspricht 31 °C. Gut eingecremt schützt zwar nicht vor Stürzen aber vor der heißen Sonne in jedem Fall. Der Verkehr ist so gering, dass die Gefahr einer Kollision definitiv bei Null ist. 

Wir rollen weiter über den Asphalt. Alexander und ich hängen wieder getrennt unseren Gedanken nach und tauschen uns hin und wieder über die Eindrücke die wir sammeln aus.
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​So erreichen wir nach 7 Stunden Fahrt das Städtchen Ely. Im Navigationssystem habe ich nicht die genaue Adresse des Hotels angegeben, drum halte ich an, stelle die Maschine ab und schaue, in den Unterlagen nach, wie die Adresse lautet.
Als ich starten will, tut sich wieder nichts mehr in der Maschine. Ein sauberes klicken zeigt an, dass der Anlassermagnet noch funktioniert, drehen will das Teil aber nicht. Ohne drehenden Anlasser, kein laufender Motor. Und so heißt es, bei mittlerweile 35 °C die Maschine einen Hang hinauf schieben, damit wir sie herunterrollend anlassen können. Das funktioniert.
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Die Batteriespannung ist nach der ganzen Fahrt erneut auf 12,2 V angelangt. Das ist deutlich zu wenig für eine 15 V Batterie. Wir laden die Maschine bei laufendem Motor vor dem Hotel ab. Ich fahre noch eine kleine Runde, in einen etwas niedrigen Gang, um die Batterie noch einmal aufzuladen.
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Jetzt ist sie auf 14,6 V und das sollte morgen früh zum Starten reichen. Solche Dinge sind unangenehm und verunsichern mich. Eagle Riders in Los Angeles jetzt anzurufen bringt wenig, da wir out of nowhere sind.
Da der heutige Tag war Großen und Ganzen ein gigantische Eindruck von Weite und Einsamkeit. Entsprechend wenig detailliert kann man darüber schreiben. Man muss es selbst erfahren um zu wissen was bedeutet wenn man sagt: Amerikas Westen ist weit.

Mit diesem Satz verabschiede ich mich für heute von euch und hoffe, dass ich morgen von einer frisch startenden Maschine schreiben kann, dann wird es aufgehen zu den Salzseen von Bonneville.

Herzliche Grüße an euch alle
 
Ch. E. J.
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2 Kommentare
Jürg Schmid
10/7/2016 11:53:47

Ich fahre im Geiste mit ... enjoy!

Antwort
Horst
10/7/2016 17:41:25

...da scheint mir wohl die Batterie die Spannung nicht halten zu können :-(... morgen heisst's wieder anschieben und 'ne neue Batterie 'im nowhere' kaufen...Schade, bei einer solch tollen Maschine sollte das nicht passieren... RIDE SAFE, Horst

Antwort



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