Der heutige Tag war in mehrfacher Hinsicht zweifarbig. Fangen wir mit dem "White" an ... Das Wetter, wie immer ein Traum, wir stehen um 8 Uhr auf und los gehts. Wir frühstücken in Moab in einem Diner, in dem man draussen sitzen kann. Das macht hier ausserdem fast niemand. Man sucht die Kühle - oft ist es eher Kälte - der klimatisierten Innenräume Wir fahren den Colorado River hinauf. Dieser Fluss, der so vielen Western und Abenteuerromanen als Handlungshintergrund diente. Wir sind nicht zu Pferd unterwegs und kommen uns trotzdem wie Abenteurer vor. Wie Karl May in seinen Träumen (allerdings deutlich weniger Indianer). Der Fluss legt sich geschmeidig, von üppigem Grün eingefasst, in den Talgrund. Ebenso wie er, mäandert der Highway 128 "Dinasaur Diamond Scenic Byway", den wir allerdings flussaufwärts fahren. Links und rechts sind Fluss und Strasse durch mächtige Felswände eingefasst. Sie stehen da, wie die Hüter eines goldenen Schatzes (erinnert mich ein bisschen an den Herr der Ringe 3). Zu Füssen ihrer Wände haben vergangene Zeiten grosse Schotterhalden angeschüttet. Schotterhalden, die nicht mehr ganz so rot wie die Wände leuchten. Ein hellgrüner Flaum kleinster Pflanzen umgarnt unzählige der Millionen Steine. Bei diesem Bild würde man gerne verweilen aber nein - der Big Twin brummt und trägt uns weiter. Wir haben noch 300 km vor uns. Hinaus aus dem Tal, weg vom Colorado River und hinauf in eine endlos weite Savanne. Hier geht der Highway 128 in die Interstate 70 über (leider)- und zu ihr gibt es keine Option. Mit dem Wechsel der Strassen, haben wir Utah verlassen und sind im Bundesstaat Colorado angekommen, der uns mit einer Schlaglochpiste begrüsst, wie ich sie seit Südfrankreich 2013, im Languedoc nicht mehr befahren habe. (Das gehört eigentlich in den "Black" Teil des Tages, ich habe jetzt aber keine Lust den Text noch einmal umzubauen). Der Ritt über die Interstate ist beendet - wir haben genug. Ab ins Mc Donalds und damit ab zu schnellem WiFi, hin zu Skype und ab nach Kernenried, nachhause. Wir geniessen das Geplauder, endlich ohne Zeiverzögerung wie auf der Telefonleitung. Und auch die Bildübertragung funktioniert verzögerungsfrei - Pause beendet - Wir fahren weiter. Die Strasse führt uns bis zum Colorado Monument Grand Junction. Fünf Minuten nach Beenden des Gesprächs mit zuhause, sind wir in einer der beiden schönsten Landschaften des heutigen Tages. Hier wieder ein paar Bilder. Der Park ist nicht allzu gross aber wirklich wunderschön. Dieser und der erste Abschnitt, den ich bereits beschrieben habe, machen auch diesen Tag zu einem gelungenen Tourenabschnitt. Gegen 16:45 Uhr erreichen wir Rifle, ein 10'000 Seelen Städtchen, direkt an der Interstate 7. Ein tolles Hotel!! Damit endet die Beschreibung des "White" Anteils dieses Tages. ... jetzt kommen wir zur "dunklen Seite der Macht", "Black" ... Bereits beim Frühstück stirbt das Display des Garmin Zümo zum wiederholten mal, als ich versuche, den Tourverlauf anzuschauen. Erst nach anfeuchten mit einem nassen Tuch wird es nach und nach wieder zum Leben erweckt (diesen Trick habe ich in den letzten Tagen nach mehrfachen Problemen mit dem GPS entdeckt) - es werden einfach keine Befehle mehr angenommen, "eingefroren" ist der Bildschirm aber nicht und kalibriert ist er auch neu. Also Problem erst mal wieder gelöst, sind wir bei der Tankstelle. Die Autos hier haben "etwas" grössere Tanks als bei uns (und nicht nur das) und so kommt auch das Benzin mit Hochdruck aus der Füllpistole. "Platsch" - das Benzin schiesst aus dem Tank und --- Kreditkarte voll Benzin. Ich putze sie schnell mit Papier aber sie duftet wie ein Bohrturm in Texas. Ich lege sie kurz zur Seite, damit sie auslüften kann (merke hier Punk A ;-). Natürlich haben wir bei der Streckenplanung im Navi angegeben, dass Autobahnen vermieden werden. Das macht auf das Garmin Zümo aber keinen grossen Eindruck. Immer wieder landen wir auf den Interstates. Und wenn man da erst einmal drauf ist, dann kommt man nicht so schnell wieder herunter. Das Gebiet das wir durchfahren ist nach dem Colorado Canyon bis zum Colorado Monument Grand Junction so halb und halb industrialisiert und nicht unbedingt eine Augenweide. In viel stärkerem Mass gilt das für den Abschnitt nach dem Colorado Monument Grand Junction bis nach Rifle. Auf diesem Teil gibt es aber schöne kurvige Nebensträsschen, auf denen uns das Navi aber keinesfalls fahren lassen will. Immer wieder landen wir auf dieser Autobahn in einer eher tristen Umgebung. Alexander hat heute eher zu wenig getrunken und da ihm leicht übel ist (das hat sich nach einem halben Liter Wasser dann aber wieder gelegt) experimentiere ich nicht noch lange mit Fahren nach Himmelsrichtung herum und --- bleibe auf der Interstate, die Umgebung ist eh nicht umwerfend. Endlich im Hotel. Checkin. Aber wo ist meine Visa? Hier erinnern wir uns wieder an Punk A. Sie ist in Moab an der Tankstelle (seid gnädig mit euren Kommentaren). Also, so schnell wie möglich Karte sperren lassen. Aber Telefonverbindung funktioniert nicht, die angegebene Nummer wird nicht durchgestellt. Nicol, die ich um ca. 1:15 Uhr Kernenrieder Zeit aus dem Bett klingle, ist meine Rettung. Karte ist gesperrt. Und dann beim Bloggen verschwindet mir eben der halbe Text ins Nirvana. Jetzt muss sich meine Stimmung erst wieder erholen. Wird schon. LG aus dem wilden Westen PS.: Stimmung hat sich schon erholt ;-) - 5 Minuten später ... und am Ende des Tages war doch "White"
3 Comments
Rainer Joos
2/7/2014 00:15:28
Hallo ihr zwei,
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Christian
2/7/2014 00:27:19
Dann wünsche ich dir jetzt einen guten Tag. Wir gehen jetzt zu Bett.
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