Eigentlich wollte ich über meine Fahrt nach Taizé bloggen. Aber das habe ich schon das letze mal gemacht. Auch wenn ich zugeben muss, dass jede Reise hierher jedesmal anders ist. Anders, weil ich immer eine neue Strecke wähle. Anders aber auch, weil die Gedanken immer wieder neue sind. Und die Beschäftigung mit ihnen ist für mich immer auch ein Teil des Wegs, hierher in dieses Kloster.
Womit man in der Regel nicht vertraut ist sind Kloster Regeln und damit meine ich nicht die Regeln, nach denen die Brüder zusammen leben. Ich meine Ablaufregeln, Regeln die einfach eingehalten werden müssen, will man dabei sein. Hier eine kleine Szene, wie sie sich eigentlich fast jedes Mal in ähnlicher Form abspielt, wenn ich hier ankomme: - 17 Uhr, Anmeldung im „Casa“ - Eine Gruppe junger „Permanents“ (P) diskutieren heftig miteinander, ob die Brüder Regeln oder Grundsätze haben. Man einigt sich auf Grundsätze, das Wort Regeln - wird beschlossen - sei unpassend - Ich komme herein. Sofort kommt jemand zu mir: P: „English, Deutsch, French?“ Ich: „English or German“ P: „sind Sie angemeldet“ Ich: „nein, ich bin nur bis Donnerstag hier“ P: „dann können Sie nicht hier wohnen (...). Kennen Sie Taizé schon“ Ich:“ ja ich kenne es, Danke“ P: „Holt den Plan zum Erklären“ Ich. „Danke, ich bin schon zum siebten oder achten mal hier.“ P: „oh, ach so, ja dann – aber übernachten könne Sie nur, wenn Sie angemeldet sind.“ Ich: „Ich weiss, aber ich würde gerne mit ihnen gemeinsam Essen. Ich brauche nur Essensmarken“ P: „Es ist nichts für Sie vorbereitet“ Ich: „Wie gesagt, ich bin nicht angemeldet. Ich will in der Zeit hier gerne Schweigen.“ P: „Oh, ähm kommen Sie um 18:30 Uhr, dann können Sie mit Bruder Christian sprechen.“ 18:30 Uhr - neue Leute (P2)im „Casa“ – Bruder Christian nicht da, ähnlicher Dialog wie um 17 Uhr. P2: „Wir haben einen schönen Film, der Taizé erklärt“ Ich: „Danke, kenne ich schon. Ich warte eigentlich auf Bruder Christian“ P2: „Oh, ich hole Ihn“ – geht telefonieren – „er kommt in 5 Minuten 5 Minuten Später: Bruder Christian (C) kommt, es folgt ein ähnlicher Dialog wie 17 Uhr. C: „Dann brauchen Sie nur Essensmarken“ Ich: „Ja bitte“ C: „kein Problem“ Ich bekomme die Essensmarken. Nebenbei: es ändert auch nichts, wenn man sich Taizé wieder erklären lässt. Das habe ich in den letzten Jahren gemacht, einfacher wird es nicht nur länger. Nach dem Gang durchs „Casa“ weiß ich immer wieder, jetzt bin ich in die Taizé angekommen. Weniger wegen den Dialogen die dort stattfinden, als vielmehr wegen der echten Freundlichkeit und, weil mir dieses Prozedere nichts ausmacht. Auch das ist Taizé.
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